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1. Die Weltgeschichte - S. 31

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 12. § 41 u. 42. Stiftung des westgot., d. vandal. u. angels. Reichs. 31 Roms in gotische Gefangenschaft geraten war und von Ataulf zur Gemahlin begehrt wurde. Da man ihn aber hinhielt, brach Ataulf (Adolf) mit seinen Goten im Jahre 412 nach Gallien auf, schlug dort den von 412 Honorius abgefallenen Sarus und ließ ihn hinrichten, und als er auch einen neuen Gegenkaiser besiegt hatte, erneuerte er die Unterhandlungen mit Honorius. Erst als Ataulf Narbonne und Tolosa erstürmt hatte, gab ihm Honorius seine Einwilligung zur Vermählung mit Placidia. Da sich aber Ataulf in Gallien nicht halten konnte, zog er über die Pyrenäen und eroberte 414 das nordöstliche Spanien, wurde jedoch kurz darauf zu Barcelona von einem Diener des Sarus' meuchlings ermordet. Sein Nachfolger Wallia gab in einem Vertrage mit Honorius die Witwe Placidia zurück (die nun des Honorius Mitregenten und Feldherrn Con-stantius zum Gemahl nehmen mußte) und machte sich anheischig, für den Kaiser Spanien wieder zu erobern. Er besiegte die Vandalen, rottete die Alanen fast aus und kehrte nach Gallien zurück, wo er mit seinen Westgoten zum Lohn für jene Dienste Sitze in Septimanien erhielt und so das westgotische $Utdj gründete, welches sich nach seinem Tode, der im Jahre 419 erfolgte, durch seine Nachfolger von der Garonne bis Lusitanien ausdehnte und Tolosa (Toulouse) zur Hauptstadt hatte. (42.) Aach dem Tode des Honorius (423) machte die beginnende Auflösung des weströmischen Reiches immer schnellere Fortschritte. Unter dem unmündigen Valentinian Iii und seiner Mutter Placidia, welche, da ihr zweiter Gatte Constantius gestorben war, für jenen ihren Sohn die Reichsverwesung führte, führte die Eifersucht des Oberfeldherrn Aetius gegen den Statthalter Bonifacius von Afrika den Verlust dieser reichsten und schönsten Provinz herbei. Aetius nämlich, dessen Ehrgeiz keinen Gleichen neben sich dulden wollte, vermochte die Regentin, den Bonifacius abzurufen und über seine Verwaltung zur Rechenschaft zu ziehen, widerriet aber zugleich demselben heimlich dem Befehl des Hofes zu gehorchen, weil sonst sein Leben gefährdet sei. Bonifacius folgte dem falschen Rat und rief, um sich in Afrika zu halten, zu seinem Beistand aus Spanien die Vandalen herbei. Diese kamen unter ihrem Könige 429 Geiserich, richteten aber in ihrem arianischen Fanatismus gegen die dortigen Katholiken so grausame Verheerungen im Lande an, daß Bonifacius, der unterdes sich wieder mit dem Hofe ausgesöhnt hatte, sie wieder zum Abzüge zu bewegen suchte, doch vergeblich: er konnte sie auch mit Waffengewalt nicht mehr aus dem Lande bringen. Geiser ich setzte sich darin fest, nötigte durch zwei Siege den Bonifacius, sich nach Italien zu flüchten, und gründete durch die Eroberung Karthagos das vandalische Keich. Von 439 seiner Hauptstadt Karthago aus suchte er fortan die mittelländischen Küsten durch unaufhörliche Raubeinfälle heim. In das bereits von den Römern aufgegebene Britannien zogen, von dem britischen König Vor tigern gegen die Picten und Scoten zu Hülfe gerufen, auf drei langen Schiffen 1600 Angeln, Sachsen und Jüten unter ihren Führern Hengist und Horsa, welche sich nach Vertreibung der Picten und Scoten im Lande festsetzten und, verstärkt durch mehrmalige Zuzüge aus ihrem Heimatlande, den Grund zu den nachmaligen Heben
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