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1. Die Weltgeschichte - S. 34

1881 - Heidelberg : Winter
34 Kap. 13. § 44 u. 45. Dboofer. Stiftung des fränkischen Reichs. Chlodwig. (Ottaker), der ariauisch-deutsche Oberanführer des deutschen, aus Herulern, Rugiern und andern Germanen bestehenden Söldnerheeres aus Noricum 476 auf, besiegte und tötete den Orestes, stieß den jungen Romulus vom Thron und verwies ihn auf ein Landgut in Campanien. Alsdann übernahm er, anfangs im Namen des zu Salona in Dalmatien sitzenden Julius Nepos, die Verwaltung Italiens, und erst nach dem Tode desselben machte sich im 480 Jahre 480 Gdoaker zum Herrn von Italien, das er nun (mit Einschluß der obern Donaulande), ohne einen neuen Imperator aufzustellen, als deutscher Heerkönig unter dem vom oströmischen Hofe verliehenen Titel Patricius mit verständiger Mäßigung beherrschte. . Die römischen Gesetze und Einrichtungen stanben in so hohem Ansehen, daß fern barbarischer König sie anzutasten wagte: daher auch Dboofer feine Änderungen machte, sondern, wie es bisher geschehen war, in Rovenno seinen Hof hielt und die ^^^äubige Kirche unangetastet ließ. Auch war er so flug, die Westgoten durch Abtretung des narbonensischen Galliens und die Vandalen durch Verzichtung aus Sicilien sich fern zu halten. Seinen Deutschen überließ er anstatt des Soldes ein Dntterl des italienischen Landes. Als die Rugier ins Land fielen, vernichtete er sie: der Rest berselben vereinigte sich mit den Goten. (45.) Zehn Jahre nach Odoakers erstem Auftreten ging in Gallien auch die letzte Besitzung des westlichen Römerreichs an die Germanen, und zwar . a^n die salisch-merovingischen Franken verloren, welche dort unter 486 "‘r' \ das fränkische Reich stifteten. Diese Fransen hatten sich nämlich früher in Belgien, teils von dem Saol- oder Melgau, teils vom Meergau aus, unter Faramunds Sohn Chlodio, der zu Dis-parekum saß, dann unter Chlodios.sohn Merwich (Meroväus) und unter bessen Sohn Chilberich über das nachmalige Sübbrabant und Lüttichische längs der Moos und Sambre bis zur Somme verbreitet. Weil ober Chilberich willkürlich herrschte, vertrieben ihn die Salier und begaben sich in den Schutz des gallorömischen Statthalters Agtdius. dem in Gallien noch das kleine Gebiet um Poris und Soissons gehorchte. Bald jedoch mit der römischen Herrschaft unzufrieden, riefen sie den Chilberich, bet bei dem König Bafinus von Thüringen eine Zuflucht gefunben hatte, zurück. Er fam, begleitet von des Bafinus untreuer Gemahlin Basina, die ihm einen Sohn, bett Chlodwig gebar, und übernahm die Regierung wieber. Nach seinem Tode würde Chlodwig, erst 15 Jahre alt, sein Nachfolger und hatte seinen Sitz zu Dornif (i- Tournoy). In Belgien faßen aber auch noch anbete frättfifche Stämme unter be-fottbern Fürsten aus Faramunbs Hause. In Verbindung mit zwei andern fränkischen Fürsten, sowie mit den ripuarischen Franken, brach Chlodwig, begierig seine Herrschaft zu erweitern, in das nördliche Gallien ein, besiegte den gallorömischen Statthalter Syagrius (den Sohn des Ägidius) bei Soissons (486) und legte durch diesen Sieg, sowie durch die allmähliche Einnahme fast aller gallischen Städte bis an die mittlere und untere Loire hin den Grund zum fränkischen Reiche. Die römischen ©täbte des nörblichen Galliens — mit Ausnahme der freien Städte tn Armorica (bet Bretagne) — fielen ihm barum so leicht zu, weil schon früher viele Fransen von Belgien aus sich im nördlichen Gallien niebergelaffett hatten. (46.) Diese Eroberungen erweiterte alsdann Chlodwig selbst noch in einem Kriege gegen die Alemannen durch eine siegreiche Schlacht (deren Örtlichkeit sich nicht genau bestimmen läßt; spätere Quellen verlegen sie noch Tolbiacum d. i. Zülpich) 496, in einem Kriege gegen die Bur-gunden durch den Sieg bei Dijon 50.1, und gegen die Westgoten durch den Sieg bei Vougle (Clous) 507. Die Alemannen faßen bamals in bett Gegenden des Mains und in den von den ^
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