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1. Die Weltgeschichte - S. 323

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 82. § 349. Österreich gegen Napoleon. (Schlacht bei Aspern u. Wagram.) 323 Joseph und kehrte nach Frankreich zurück, um dem österreichischen Angriffe zu begegnen. Zwar zwang in Spanien Marschall So ult die Engländer zum Rückzug nach Portugal; aber der nun allenthalben entbrennende Volkskrieg (unter Morillo, Ballesteros, Empecinado, Mina, Moreno rc.), die heldenmütig ausdauernde Verteidigung Saragossas (unter Pala-fox), Gironas und anderer Städte, die Wiederkehr der Engländer und Wellingtons Sieg bei Talavera und (nach einem Rückzug nach Portugal) beim Wiedervorrücken seine Siege bei Torres Bedras (1811) und bei Salamanca (den 22. Juli 1812) führten zur abermaligen Vertreibung Josephs und der Franzosen aus Madrid. Unterdessen aber hatte Napoleon selber, noch im Jahre 1809, die französische und rheinbündische Streitmacht durch die Siege bei Regensburg, Landshut, Abensberg, Eckmühl rc. zur Einnahme Wiens geführt und — ungeachtet des Verlustes, den er durch den Erzherzog Karl bei Aspern und Eßlingen (sowie durch die auf Walchern gelandeten Engländer bei Vliessingen) erlitt — den ganzen österreichischen Krieg durch den Sieg bei Wagram entschieden, so daß Österreich im Frieden von Wien den 14. Okt. 1809 aufs neue einen großen Teil seiner Be- 1809 sitzungen abtreten mußte. In der zweitägigen Schlacht bei Aspern erlitt Napoleon in Person seine erste Niederlage auf deutschem Boden, indem er sich unter großen Schwierigkeiten wieder über die Donau zurückziehen mußte, um neue Kräfte zur Herstellung seiner Kriegsehre zu sammeln. (Bei diesem Rückzüge zerschmetterte eine Kanonenkugel dem Marschall Lannes beide Kniee und sterbend umklammerte er seinen Kaiser, der ihm gegen den Tod keine Hülfe bringen konnte.) — Nachdem Napoleon Verstärkungen erhalten begann er wieder den Angriff. Um den Erzherzog, der jenseits der Donau bei Aspern ihn erwartend stand, rücksichtlich des Übergangsorts zu täuschen, ließ er von der Insel Lob au aus ein heftiges Kanonenfeuer eröffnen, während er zugleich weiter donauabwärts sechs Brücken über den Fluß schlagen ließ und in der Nacht seinen Übergang bewerkstelligte, so daß am 5. Juli abends die blutige Schlacht bei Wagram begann, welche am Nachmittag des andern Tages damit endete, daß Erzherzog Karl mit Rücksicht auf die Übermacht des Feindes die Schlacht abbrach und sich in Ordnung nach Znaim zurückzog. Österreich verlor in dem Wiener Krieden: Salzburg und Berchtesgaden, sowie das Inn- und Hausruckviertel an Baiern, den größten Teil seiner polnischen Besitzungen an Warschau und Rußland, ferner Kratn und halb Kärnten samt dem Rest seiner italienischen und dalmatischen Besitzungen, also seinen Alpenschutz und seine Küsten, woraus Napoleon den neuen, vom Königreich Italien getrennten Staat der illyrischen Provinzen bildete, der unter Napoleons Oberhoheit stand. — Das Tiroler Gebirgsland war im Preßburger Frieden an Baiern gefallen. Doch war es den Österreichern gelungen, bei dem Wiederausbruch des Kriegs das freiheitsliebende Volk, das mit den bairischen Einrichtungen unzufrieden war, zu einem Aufstand zu bewegen (unter dem Sandwirt von Passeier, Andreas Hofer, Speckbacher, Straub u. a.). Anfänglich hatte derselbe den glücklichsten Erfolg. Die Baiern und Franzosen erlitten schwere Verluste (eine franz. Heeresabteilung von 4000 M. mußte kapitulieren), bis zuletzt das freiheitsliebende, heldenmütige Volk der Übermacht der Baiern und Franzosen (unter Wrede und Lefebvre) erlag und sich wehrlos der Rache des grausamen Siegers preisgegeben sah. Hofer, der sich von seinem nimmer rastenden Streitgefährten, dem „Kapuziner" Haspinger, bewegen ließ, wieder zu den Waffen zu greifen, dann aber nach einem verunglückten Versuch sich in einer Sennhütte versteckt hielt, wurde durch Verrat gefangen und von den Franzosen in Mantua erschossen (1810). Die hierauf erfolgte Vermählung Napoleons mit Marie Louise, 21*
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