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1. Die Weltgeschichte - S. 361

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 91. § 386. Zusammenkunft der deutschen Fürsten in Baden-Baden. 361 gebung an die Pflege und Tröstung der Kranken, Verwundeten und Sterbenden einen so außerordentlichen Heldenmut, daß ihr ganz Europa die ungeteilteste Bewunderung zollte und ihr aus den Damenkreisen Deutschlands, Frankreichs und selbst Englands sinnige Ehrengaben und Zuschriften zugesandt wurden. Plötzlich am 17. Dez. zog L. Napoleon seine Flotte aus dem Hafen von Gaeta zurück, und nun war an keine Rettung mehr zu denken; pie-montesische Schiffe nahmen den Hafen ein und beschossen den schon halb verfallenen Platz nun auch von der Seeseite. Dennoch lehnte der König noch lange alle Vorschläge ab, sich zu ergeben, bis ihn endlich Mangel an Munition und Proviant, verbunden mit den Fortschritten der Zerstörung, nötigte, am 13. Febr. 1861 zu kapitulieren. Er erhielt mit seiner Gemahlin, seinen beiden Brüdern und den vornehmsten Getreuen freien Abzug und zu seinem Unterhalt eine Entschädigung aus der Civilliste bis zur Regelung der italienischen Angelegenheiten. Von seinen übrigen Truppen wurden späterhin die Fremden nach Genua gebracht, der italienische Teil in die Provinzen verteilt. Der König selbst mit den Seinen wurde als Gast von Papst Pius in Rom aufgenommen. Aber ungeachtet Neapel und Palermo dem neuen „König von Italien" Viktor Emanuel gehuldigt hatten, wollte sich doch in dem auf solche Weise gewonnenen Lande die Ordnung nicht einstellen und die zu Gunsten der Bourbonen von kühnen Bandenführern unterhaltenen Aufstände mußten fortwährend von piemontesischen Truppen bekämpft werden. Kap. 91. Die außeritalischen Vorgänge seit dem Frieden von Villafranca. (386.) Während der Umwälzungen in Italien hatte in Deutschland das Gefühl der mangelnden Einigkeit Versuche zur Erlangung einer stärkern Centralgewalt geweckt, und insbesondere stellte sich der in § 379 erwähnte „Nationalverein" die Aufgabe, die Beseitigung der Bundestags und dessen Ersetzung durch eine Centralregierung mit einer Volksvertretung zur Seite unter der Hegemonie Preußens und mit Ausschluß Österreichs zu erstreben. Dagegen schlossen sich die deutschen Mittelstaaten auf dem Tag zu Würzburg (am 24. Nov. 1859) enger aneinander und wollten Österreich nicht von Deutschland ausgeschlossen wissen. So bildete sich ein Gegensatz zwischen Kleindeutschen und Großdeutschen, und es schien sich fast zu einer Spaltung der Nation anzulassen, wenn nicht kurz vorher (d. 10. Nov.) die Schillerfeier, welche allenthalben begangen wurde, wo in der Welt die deutsche Zunge klingt, bargethan hätte, daß aller Grenzscheiden ungeachtet noch eine große deutsche Nation vorhanden sei, die sich nicht zerspalten lasse. Als sodann von Westen her an Preußen indirekt das Ansinnen gemacht wurde, seine Rheinprovinzen gegen andere Entschädigungen in Deutschland abzutreten, hielt der Prinz-Regent von Preußen mit den fürstlichen Häuptern von Baiern, Sachsen, Württemberg, Hannover, Baden, Hessen-Darmstadt, Weimar, Gotha, Nassau zur Besprechung der deutschen Angelegenheiten eine persönliche Zusammenkunft in Baden-Baden, bei welcher unvermutet auch L. Napoleon sich einfand, um den Versammelten seine Friedensliebe zu erkennen zu geben. 1861
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