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1. Die Weltgeschichte - S. 377

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 91. § 396. Der Schleswig-Holsteinische Krieg. 377 Desungeachtet bestärkte England lange Zeit in aller Weise die Dänen in ihrem Verfahren. Als nun Christian Ix gleich nach seinem Regierungsantritt sich von der Eiderpartei verleiten ließ, die von seinem Vorgänger entworfene und schon d. 30. März 1863 bekannt gemachte Gesamtverfassung für das dänische Reich (allerdings mit Ausscheidung Holsteins), also die vertragswidrige Einverleibung Schleswigs, wegen welcher der deutsche Bund schon am 1. Okt. 1863 die Exekution beschlossen hatte, wirklich zu unterzeichnen, so entstand über diesen offenbaren Rechtsbruch eine ungeheure Aufregung in ganz Deutschland. In allen Ständekammern, in zahllosen Volksversammlungen, in schnell sich bildenden Vereinen und in der ganzen Presse aller Parteien, wurden teils die Regierungen an ihre Pflicht gegen Deutschland gemahnt, teils Gelder zur Unterstützung der Herzogtümer gesammelt und bereits an vielen Orten freiwillige Waffenübungen gehalten. Der deutsche Bund erklärte die dänische Stimme am Bundestag für Holstein suspendiert und beschloß (in seiner Mehrheit) am 7. Dez. die angedrohte Exekution endlich auszuführen. (396.) Als die Exekutionstruppen (12,000 Sachsen und Hannoveraner) am 23. Dez. in Holstein einrückten, räumten die Dänen das Land, und darob froh, schmückten sich alle Städte und Ortschaften mit den schleswig-holsteinischen Farben, verjagten die dänischen Beamten und proklamierten den Herzog von Augustenburg als ihren Landesherrn mit einer Begeisterung, welche in Deutschland vielfachen Widerhall fand. Inzwischen hatten sich Preußen und Österreich als Mitunterzeichner des Londoner Protokolls dahin verständigt, gemeinschaftlich den König von Dänemark nochmals zur Erfüllung der bei dessen Abfassung übernommenen Verpflichtungen aufzufordern und im Weigerungsfälle Schleswig pfandweise zu besetzen. Nachdem die Bundesmehrheit die Einladung dieser Großmächte zum Anschluß der Bundestruppen an diese Okkupation abgelehnt hatte, und die beiden Großmächte nun die Erledigung der Streitfrage in die eigene Hand nehmen zu wollen erklärt hatten, so erfolgte unter dem Oberbefehl des greisen Feldmarschalls von Wrangel, unter welchem Prinz Friedrich Karl (König Wilhelms Neffe) das preußische und Feldmarschalllieutenant von G ab lenz das österreichische Armeekorps führte, — an dem 1. Febr. 1864 in schlimmster Winterzeit der Einmarsch in Schleswig, 1864 und binnen kaum zwei Monaten waren die starken Befestigungen des Danewirks eingenommen, die Düppler Schanzen erstürmt (18. April 1864), die Dänen aus Schleswig vertrieben, der größte Teil von Jütland besetzt und Fridericia in die Luft gesprengt. Am 15. März eröffneten die Preußen mit ihren weit und sicher treffenden Geschützen die Beschießung der Düppler Schanzen, besetzten dazwischen die Insel Fehmarn und bestanden das erste Seegefecht vor Stralsund gegen ein überlegenes dänisches Geschwader. Während die Festung Fridericia nach einer kurzen Beschießung von den Österreichern cerniert wurde, eröffneten die Preußen die erste Parallele gegen die Düppler Schanzen und begannen am.18. April mit der größten Kühnheit und Tapferkeit den Sturm. Zwar hatten Tags zuvor die Dänen in der Stille ihre Hauptmacht auf die Insel Alfen zurückgezogen, aber doch zur Verteidigung der Schanzen
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