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1. Die Weltgeschichte - S. 380

1881 - Heidelberg : Winter
380 Kap. 92. § 398. Anfang des deutsch-österreichischen Krieges. (398.) Miewohl auch damals noch der Verfassungskonflikt in Preußen (§ 394) fortdauerte und die „Blut- und Eisenpolitik des Grafen Bismarck" die zur Erreichung ihres hohen Zieles selbst einen Bürgerkrieg nicht scheute' Nlcht allein bei der großdeutschen „österreichischen" Partei, sondern auch bei dem größten Teil des preußischen Volks auf heftigen Widerspruch stieß, so verstummte doch sofort, als der Krieg unvermeidlich geworden war, aller Parteihader, da die treibende Idee des Nationalvereins, daß nur unter der Führung Preußens die Einheit und politische Neugestaltung Deutschlands erreicht werden könne, namentlich in Norddeuschland immer festere Wurzel geschlagen hatte. , Preußen eröffnete die kriegerische Aktion unverzüglich nach dem verhängnisvollen Bundesbeschluß vom 14. Juni, indem es bereits am 15. Juni an Hannover, Sachsen, Kurhessen und Nassau die dringende Forderung ergehen ließ, von dem Bundesbeschluß zurückzutreten und die von Preußen am 10. Juni vorgelegte neue Bundesverfassung anzunehmen; im Weigerungsfall ward mit einer Kriegserklärung gedroht. Da eine ablehnende Antwort erfolgte, rückten schon am 16. Juni preußische Truppen in hannoversches Gebiet ein. Am 17. Juni wurde die Hauptstadt Hannover (durch Vogel v. Falkenstein), am 19. Cassel (durch Bayer) besetzt. Während der Kurfürst zum Gefangenen gemacht und nach Stettin überführt wurde, war es dem blinden König Georg v. Hannover gelungen. fein bei Göttingen versammeltes Heer (gegen 20,000 M.) zu erreichen, mit welchem er zu dem bairischen Bundescorps, das unter dem Befehl des Prinzen Karl von Baiern bei Koburg stand, zu stoßen beabsichtigte. Allein dieser Plan mißlang, da die Vorhut des Falkensteinischen Heeres unter General Flies die Hannoveraner bei Langensalza erreichte und zu einem Treffen zwang. Zwar wurde er von der Übermacht (es standen 9000] Preußen gegen 19,000 Hannoveraner) geschlagen (27. Juni), allein mittlerweile waren die Hannoveraner von den von allen Seiten heranziehenden preußigen Heeresabtheilungen eingeschlossen, so daß sie am 29. Juni zu einer Kapitulation gezwungen waren. Das hannoversche Heer wurde ausgelöst, König Georg begab sich mit dem Kronprinzen Ernst August nach Wien. In fast noch kürzerer Zeit war ganz Sachsen von den Preußen unter Herwarth von Bittenfeld besetzt. Am 18. Juni ward Dresden, am 19. Leipzig eingenommen, am 20. war mit Ausnahme des Königsteins ganz Sachsen in den Händen der Preußen. Der König von Sachsen hatte mit den sächsischen Truppen sogleich beim Einmarsch der Preußen sein Land verlassen, um sich mit der österreichischen Nordarmee zu vereinigen, welche unter dem Oberbefehl Benedeks in Böhmen an der schlesischen Grenze stand. Die österreichische Südarmee, welche das von Italien, dem Bundesgenossen Preußens, bedrohte Venetien zu schützen hatte, stand unter dem Befehl des Erzherzogs Albrecht; die deutschen Bundestruppen hatten in 2 getrennten Abteilungen (den Baiern unter dem Prinzen Karl von Baiern und dem 8. Bundesarmeecorps unter Alexander von Hessen) in den Maingegenden bei Schweinfurt und Frankfurt Stellung genommen. (399.) Mach dem vom Chef des preußischen Generalstabes, General von Moltke, entworfenen Feldzugsplan sollten die Preußen in 3 großen
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