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1. Bürgerkunde - S. 75

1907 - München : Gerber
75 sie haben ihren Markt bis nach Magdeburg hin ausgedehnt; wir wünschen uns auch zu verbinden. . . Für meine Heimat ist die Ledermesse in Leipzig die Hauptbezngsqnelle. . . Bald hatten indessen unsere Delitzscher Schuhmacher entdeckt, daß ihnen außer den drei Leipziger Messen, welche zwischen Ostern und Michaelis eine halbjährige Lücke ließen, namentlich die Brannschweiger Sommermesse eine gute Bezugsquelle bot, als sie regelmäßig auch auf diese zum Ledereinkauf gingen und so einen vier- maligen Einkauf und Umsatz ihres Betriebskapitals im Jahre ermöglichten, was natürlich einen größeren Geschäftsgewinn abwarf. Sobald dies den anderen Genossenschaften der Umgegend bekannt wurde, sandten auch diese zum Einkäufe Abgeordnete hin. Diese hatten sich aber zum ersten Male nicht genug mit Geld versehen. Da genügte die einfache Erklärung der Vertreter der Delitzscher Genossenschaft, daß jene andern auch Mit- glieder von Genossenschaften seien und im Augenblicke erhielten sie für 800—900 Taler Ware auf Kredit." ^ Wie sehr in unserer Zeit auch die Regierung bestrebt ist, ^Das^Ge- die Genossenschaften zu fördern, möge ans folgenden amtlichen schaftswesen Schriftstücken ersehen werden: m ge?tcm Das K. Bayerische Staatsministerium des Innern st schreibt unterm 20. Mai 1903 an die K. Kreisregierungen: „Der Zusammenschluß der Handwerker und Gewerbetreibenden zu Genossenschaften behufs Beschaffung von Maschinen und Werkzeugen, Einrichtung von gemeinsamen Werkstätten, Ankauf der im Gewerbe- betrieb benötigten Rohmaterialien, Gewährung von Betriebsmitteln rc. hat sich nach den bisherigen Erfahrungen als ein wirksames Mittel zur Hebung des Handwerker- und Gewerbestandes erwiesen. Trotzdem das K. Staatsministerium des Innern solche Genossenschaften durch Gewäh- rung von Zuschüssen zur Einrichtung und von gering verzinslichen, in mäßigen Jahresraten rückzahlbaren Vorschüssen weitgehend unterstützt, hat die Bildung von gewerblichen Genossenschaften noch nicht die wünschenswerte Ausdehnung gewonnen. Die K. Regierungen, Kammern des Innern, haben deshalb im Benehmen mit den Handwerkskammern, welche hierin eine ihrer vornehmlichsten Aufgaben erblicken dürften, irr jeder geeigneterr Weise auf die Förderung des Genossenschaftswesens in Handwerkerkreisen hinzuwirken. Bis zum 15. Oktober lfd. Js. ist eirr Verzeichnis der irn Regierungsbezirke befirrdlichen Genossenschaften, welches den Zweck der Genossenschaft, die Zahl der Mitglieder urrd den Starrd des Vermögens sowie die erzielten Erfolge zu enthalten hat, in Vorlage zu bringen." Daraufhin erläßt die K. Regierung von Oberbayern, Kammer des Innern, unterm 26. Mai 1903 an die oberbaherische Hand- werkskammer folgende Entschließung: „Anruhend folgt Abdruck der Entschließung des K. Staatsmini- sterinms des Innern, Abteilung für Landwirtschaft, Gewerbe und Handel, vom '¿o. lfd. Mts. zur gefälligen Kenntnisnahme unter dem Beifügen, daß die K. Regierung im Hinblick auf den vorletzten Absatz dieser Ent- schließung beabsichtigt, die Distriktsverwaltungsbehörden des Regierungs- bezirkes neuerlich mit entsprechender Weisung wegen tunlichster Förderung des Genossenschaftswesens in Handwerkerkreisen zu versehen. Es ergeht das Ersuchen um Bekanntgabe, ob zu dem gedachten Vorhaben seitens 9 Seit 1. Januar 1905 führt das K. Staatsministerium des K. Hauses und des Äußern die Oberaufsicht über die Handelskammern, sowie im wesentlichen über das gesamte Gewerbewesen.
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