1909 -
München
: Gerber
- Autor: Lex, Johann
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1902
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Städtische Gewerbeschule
- Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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6. Im Winter ist es zuträglich, warme Speisen zu genießen;
im Sommer ziehen wir manchmal kalte Speisen vor.
Wasser, Bier re. haben eine bedeutend niedrigere Temperatur
als unser Körper. Die Speisen und Getränke nehmen im Ver-
dauungskanal die Wärme ihrer Umgebung an.
Unser Körper gibt zur Erwärmung der Speisen
und Getränke Wärme ab.
7. Die Luft, welche wir einatmen, ist kühler als 37°.
Unser Körper gibt zur Erwärmung der ein-
geatmeten Luft Wärme ab.
Zus. Der Körper verliert infolge Wärme-
leitung, Wärmestrahlung, Was serverdun st ung,
Erwärmung der Speisen und Getränke und der
e i n g e a t m e t e n Luft W ä r m e.
8. Ein Mann, der mittlere körperliche Arbeit verrichtet, verbraucht
täglich infolge
Wärmeleitung und -strahlung . . . 1083 W.-E.
Wasserverdunstung 807 „ „
Erwärmung der Nahrung . . . 68 „ „
Erwärmung der Atemluft . . . 86 „ „
2044 W.-E.
Von den 2800 W.-E., welche der Mann täglich durch Ver-
brennung erzeugt, bleiben also noch 756 W.-E. übrig; das ist
rund 1u der gesamten Wärmemenge.
Die 756 W.-E. werden, wie wir später *) erfahren werden,
auch verbraucht. Wir wollen vorläufig allgemein sagen, sie
werden zur Arbeitsleistung verwendet.
Die im Körper erzeugte Wärme wird auch wieder
verbraucht.
9. Wir fühlen uns bekleidet in einer Temperatur von 20°, unbe-
kleidet in einer solchen von 27° ganz wohl. Nur selten befinden
wir uns aber in einer Luft, die genau 20° Wärme hat. Die
Wärme der Luft kann -st 30° betragen; die Temperatur der
Luft kann aber auch auf — 15° sinken. Auch in diesen Tem-
peraturen können wir leben.
Wie ist es möglich, daß wir Temperaturunterschiede von
45° (+30° und — 15°) ganz gut ertragen können?
Zunächst ist unser Körper imstande, nicht zu große Tem-
peraturunterschiede selbst auszugleichen.
a) Verhalten des Körp ers bei zu viel Wärme.
10. Ein Gelehrter, den das Verhalten unseres Körpers bei zu viel
und zu wenig Luftwärme interessierte, verweilte 20 Minuten
in einem Raume mit trockener Luft, der durch einen eisernen
st Siehe Seite 78!