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1. Lebenskunde - S. 77

1909 - München : Gerber
77 fallen, so treibt er diesen in den Boden: er leistet Arbeit. Der Rammklotz kann in der Höhe aber auch durch einen Stift re. unterstützt werden, so daß er nicht fallen kann. In diesem Zustande kann er augenblicklich keine Arbeit leisten. Wird nun nach einer Stunde oder nach einem Tage oder nach einer Woche der Stift, welcher den Klotz am Fallen gehindert hat, entfernt, so fällt der Klotz und treibt den Pfosten genau so weit in die Erde als er es vermocht hätte, wenn er sogleich nach dem Auf- ziehen herabgefallen wäre. Der Klotz hat also seine Kraft während der Stunde, während des Tages re. in der Höhe festgehalten, seine Kraft nicht verloren. In ähnlicher Weise kann man z. B. die Kraft in einer gespannten Uhrfeder auf- speichern; sie bleibt so lange verborgen, bis man der Feder die Möglichkeit gibt sich auszudehnen; dann wird die Kraft sichtbar, „lebendig". Alan nennt die in der gespannten Uhrfeder, im aufgezogenen Rammklotz verborgene Kraft Spannkraft/) die in der sich ausdehnenden Uhrfeder, in dem niederfallenden Rammklotz sich äußernde Kraft lebendige Kraft?) b. Ein gutes Beispiel für die Wechselwirkung zwischen Spannkraft und lebendiger Kraft bietet die Kohle. In den Blättern der lebenden Pflanze scheidet sich unter Einwirkung von Wärme und Licht, von der Sonne kommend, die Kohlensäure in Kohlenstoff und Sauerstoff; ersterer bleibt zurück, letzterer wird an die Luft abgegeben. Damit hat sich lebendige Kraft in Spannkraft verwandelt. Die^ Pflanze wird zu Hvlz, Torf, Kohle. Diese Brennstoffe halten die Spannkraft getreu in sich. Ver- brennen wir die genannten Stoffe im Ofen, so wird die Spannkraft wieder zu lebendiger Kraft. Mit Holz und Kohle tragen wir also L-onnenlicht und -wärme in unser Haus. Wenn wir jene Brennstoffe unter der Erscheinung des Feuers zwingen, denjenigen Sauerstoff, welchen die Pflanze während ihres Wachstums an die Luft abgegeben hat, aus dieser wieder aufzunehmen, so werden Sonnenlicht und -wärme wieder frei. Ähnlich ist der Vorgang, welcher sich in der Dampfmaschine abspielt. Aufgabe: Beschreibe bei dieser die Wechselwirkung zwischen Spann- kraft und lebendiger Kraft! e. Aber nicht bloß die tote Pflanze dient uns; noch viel mehr tut dies die lebende. ^Wir bedürfen sowohl zum Leben als auch zur Arbeit der Spannkraft, welche die lebende Pflanze in sich sammelt. Wir nehmen Pflanzenteile teils unmittelbar in dem Brote, Gentüse k., teils mittelbar in dem Fleische ver- schiedener pflanzenfressender Tiere auf und erhalten so den Stoff, welcher Spannkraft birgt. Mit Hilfe des Sauerstoffs wird sodann in unserem Körper diese ruhende Kraft in tätige, die Spann- kraft in lebendige Kraft umgewandelt. ') Die Gelehrten sagen Energie der Lage oder potentielle Energie. 2) In der Wissenschaft Energie der Bewegung oder kinetische Energie genannt.
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