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1. Bd. 1 - S. 89

1913 - Leipzig : Poeschel
Die politischen Parteien. 89 in Berlin eingerichtet. In letzter Zeit hat er sich stark des Anleihe- wesens angenommen und auch sonst bereits eine segensreiche Wirk- samkeit entfaltet; er wird aller Voraussicht nach in Zukunft eben- falls das leisten, was von ihm erwartet wird. Zwecks Zusammen- fassung der kleineren zur Mitgliedschaft beim Städtetage nicht berechtigten Städte ist vor einigen Jahren der Reichsverband deutscher Städte ins Leben gerufen worden. So herrscht auf allen Gebieten ein frisches Leben und froher Schaffensdrang. Das ist auch notwendig, denn groß sind die Auf- gaben der Gemeindepolitik und schwer ihre Erfüllung. c) Die politischen Parteien. Die politischen Parteien der Gegenwart sind Kinder der neuesten Geschichte, geboren aus dem Streben des Volkes, an der Regierung des Staates teilzunehmen. Möglich wurden sie erst, als der konstitu- tionelle Gedanke die Völker zu erfassen begann. Den Anfang bildet vielfach die Vereinigung von Abgeordneten gleicher politischer An- schauung (Fraktion) zu dem Zwecke, ihre Pläne und Forderungen wirksam vertreten und durchführen zu können. Bald sucht die Fraktion auch außerhalb des Parlaments Anhänger zu bekommen, da sie von den Wählern gleicher Anschauung abhängig ist, und so entsteht die Partei, die alle umschließt, Abgeordnete und Wähler, Zweigvereine bildet, Zeitungen für die Propaganda unterhält und eine Organisation schafft, die für die finanziellen Mittel zum Wahl- kampf zu sorgen hat. Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich: es kann in einem Volke, das noch keine Verfassung hat, der Zu- sammenschluß Gleichstrebender zu einer Partei nach einem auswär- tigen Vorbilde erfolgen, und erst mit der Verfassung entsteht dann auch die Fraktion. Die Partei ist also eine Vereinigung gleichgesinnter oder das gleiche Ziel erstrebender Bürger, die die Absicht haben, im Staate oder in der Gemeinde wenn nicht die Herrschaft, so doch wenigstens die Macht auf einem bestimmten Gebiete zu erobern. Gleiche Zwecke und gleiche Interessen verbinden ihre Mitglieder. Ursprünglich waren es bestimmte Weltanschauungen, wie Libera-
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