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1. Bd. 1 - S. 91

1913 - Leipzig : Poeschel
Die politischen Parteien 91 die Brüder von Gerlach, von Bismarck, Stahl, Niebuhr und O. von Manteuffel. Da der Großgrundbesitz in der Folgezeit die Vorherr- schaft in der Partei gewann, wurde sie von den Gegnern „Junker- partei" genannt. Als Preßorgan wurde die Krcuzzeitung gegründet. Die Konservativen hatten wichtigen Einfluß in der direkten Umgebung des Königs und erreichten in der 1850 oktroyierten Verfassung eine Einschränkung der demokratischen Forderungen. In den 50er Jahren erlangten sie auch in der 2. Kammer die Majorität. In der Konflikts- zeit (1861—66; s. S. 103,107) aber waren sie, die Anhänger der Bis- marckschen Politik, in der Minderheit. Als die Volksvertretung 1866 mit der Negierung ihren Frieden machte, zweigte sich von der kon- servativen Partei der linke Flügel, der im nationalen Interesse ver- söhnlicher gegen die Liberalen gestimmt war, unter dem Namen „Freikonservative" ab. Die alte Fraktion, die im Reichstage des Norddeutschen Bundes die gleichen Elemente Mecklenburgs, Sachsens und der mitteldeutschen Staaten in sich aufgenommen hatte, nannte sich jetzt Deutschkonser- vative Partei. In Württemberg und Mittelfranken hatte sie auch bedeutende Teile der Bauernschaft zu Anhängern. Während des Kulturkampfes (70er Jahre) trat eine kleine Spaltung in der Partei ein, da die Mehrheit den „kirchenpolitischen Streit als ein Unglück für Reich und Volk" betrachtete, während die Minderheit bei Bismarck aushielt. Das Jahr 1876 brachte die Aussöhnung mit Bis- marck und die endgültige Konstituierung derpartei aufgrund eines Auf- rufes an die deutschen Konservativen (12. Juli 1876). Diese damals niedergelegten Grundsätze sind ergänzt und erweitert worden im Tivoliprogramm des Jahres 1892 (8. Dez.), das seitdem die Grundlage der deutsch-konservativen Partei bildet. „Sie will die Monarchie von Gottes Gnaden unangetastet er- halten wissen" und bekämpft „jeden Versuch, die Monarchie zu- gunsten eines parlamentarischen Regiments zu beschränken". Im vollen Verständnis für die Bedeutung der Wehrkraft des deutschen Volkes treten ihre Mitglieder auch für eine „maßvolle" aber „ziel- bewußte" Kolonialpolitik ein. Innerhalb der Reichseinheit wollen sie die Wahrung der „berechtigten Selbständigkeit und Eigenart der
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