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1. Bd. 1 - S. 95

1913 - Leipzig : Poeschel
Die politischen Parteien 95 getreten sind, so halten sie nach wie vor die Stärkung des Mittel- standes in Stadt und Land und die Beseitigung der Bevorzugungen des großen Geldkapitals für die dringendsten Aufgaben der Sozial- politik. Sie fordern ein wirksames Einschreiten der Staatsgewalt gegen jede gemeinschädliche Erwerbstätigkeit und gegen die undeutsche Verletzung von Treu und Glauben im Geschäftsverkehr." Die An- hänger der Sozialdemokratie und des Anarchismus bekämpfen sie als die schlimmsten Feinde der staatlichen Ordnung. Ihre gesamten politischen Grundsätze beruhen auf der christlichen Lebensanschau- ung, die sie in der Gesetzgebung durchgeführt wissen wollen. Da- bei „erkennen sie dem Staate das Recht zu, kraft seiner Souve- ränität sein Verhältnis zur Kirche zu ordnen", lehnen aber jedes „Übergreifen der staatlichen Gesetzgebung auf das Gebiet des inneren kirchlichen Lebens ab", wofür sie volle Freiheit der selbständigen Regelung verlangen. „Die konfessionelle christliche Volksschule er- achten sie für die Grundlage der Volkserziehung und für die wich- tigste Bürgschaft gegen die zunehmende Verwilderung der Massen und die fortschreitende Auflösung aller gesellschaftlichen Bande. Sie bekämpfen den vielfach sich vordrängenden und zersetzenden jüdischen Einfluß auf unser Volksleben und verlangen für das christliche Volk eine christliche Obrigkeit und für christliche Schulen christliche Lehrer. Hochachtung von Christentum, Monarchie und Vaterland, Schutz und Förderung jeder redlichen Arbeit, Wahrung berechtigter Auto- rität, das sind die obersten Grundsätze, welche die deutsche konser- vative Partei auf ihre Fahne geschrieben har." Die Zusammensetzung der Partei blieb vorwiegend aristokratisch. Außer in Preußen hat sie in Sachsen die meisten Anhänger. Ihre Führer und hervorragendsten Vertreter sind im Reichstage Dietrich, Graf Kanitz, Malkewitz, von Normann, Gras Schwerin-Löwitz und Graf Westarp, in Sachsen Mehnert und Opitz, in Preußen von Heydebrand und der Lasa, der auch Reichstagsabgeordneter ist und jetzt wohl als Haupt der gesamten Partei gilt (der „un- gekrönte König von Preußen"). In der Presse gehören ihnen die Neue Preußische (Kreuz-)Zeitung, die Ostpreußische Zeitung,
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