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1. 1 - S. 80

1912 - Grünstadt : Riedel
80 einem in einer engen Gasse gebauten Hause im allemeinen vorzu- ziehen, wenn auch eine gegen kalte Nord- und scharfe Ostwinde ge- schützte Lage andere unstreitbare Vorteile bietet." Aber auch hinsichtlich der S t an d fe st i g ke i t des zu bauenden Hauses erfordert der Baugrund die sorgfältigste Beachtung. Die Grundmauern (das Fundament), auf denen das Gebäude ruhen soll, bedürfen eines absolut festen Untergrundes, der die Last des Bauwerkes zu tragen imstande ist, ohne daß Senkungen ent- stehen, die dem Hause den Einsturz bringen könnten. Auf feste Gesteinsschichten und felsigen Boden kann man das Mauerwerk sofort gründen, auch Kies- oder Sandböden, welche sich weder stark zusammenpressen lassen, noch seitlich ausweichen, tragen die schwersten Baulichkeiten mit Sicherheit. Am schwierigsten ge- staltet sich die Fundamentierung eines Gebäudes auf sumpfigem, moorigem Boden. In solchen muß man Holzpfähle einrammen, diese miteinander durch feste Rahmen verbinden und die Zwischen- räume mit Gestein und Mörtel ausfüllen. Auf diesen sogenannten „Rost" wird dann das Fundament gegründet. Wie aber schützt man die Mauern gegen die aufsteigende Feuchtigkeit? Wo ein Abfluß des Wassers möglich ist, leitet man es durch Röhren ab (Drainage), und legt so den Untergrund trocken. Andernfalls sucht man das Aufsteigen der Feuchtigkeit in den Wänden künstlich zu verhindern durch die sogenannte „Isolierung". Man sucht dieselbe auf verschiedene Weise zustande zu bringen, zunächst wohl dadurch, daß man die Grundmauern und die Sohle des Gebäudes mit Stoffen überdeckt die keine Feuchtigkeit durchlassen. Dachpappe, Asphaltplatten, Zement, Glas-, Zink- und Bleiplatten finden dabei Verwendung. Keller und Kellerwohnungen bedürfen aber nicht selten auch eines Schutzes gegen seitlich eindringendes Wasser und finden denselben in sogenannten „Iso li er mauern". Diese werden unter Verwendung von möglichst undurchlässigen Steinen und Zementmörtel in den Boden hineingebaut, paralell zu den Grundmauern, und zwar so, daß zwischen beiden ein etwa 5 cm breiter Luftschacht bleibt. Damit die hierin eingeschlossene Luft ständig zirkulieren, also in Bewegung bleiben kann, wird der Schacht sowohl mit den Jnnenräumen als mit der Außenluft in Verbindung gesetzt, letzteres meist durch Anschluß an ein besonderes Lüftungsrohr oder an einen Schornstein. Im übrigen ist eine gute Unterkellerung geeignet die Trockenheit und damit auch die Gesundheit eines Hauses wesentlich zu erhöhen. 4. Baumaterial. Die Geschichte des Hausbaues zeigt, daß bei den Völkern der niederen Kulturstufen im allgemeinen Holz das Hauptbaumaterial war. Mit zunehmender Bildung und Verfeinerung baute der
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