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1. 1 - S. 117

1912 - Grünstadt : Riedel
117 doch die alten Ritter die unendliche Mühe nicht verdrießen einen ganzen Berg zu durchbohren um ihren Felsennestern oben den Segen frischen Wassers zu verschaffen. Unsere Gegenwart, welche die Gefahren unreinen Wassers weit besser kennt, legt auf die Ver- sorgung mit dem köstlichen Naß noch viel höheren Wert, so daß selbst der Staat hierzu seine Hilfe leiht. Erstes Erfordernis einer richtigen Wasserversorgung ist die Brauchbarkeit des Wassers zu Genußzwecken. Die Kenntnis der Herkunft desselben gibt aber in den meisten Fällen schon genügenden Aufschluß über diesen wichtigen Punkt. Der große, unversiegbare Born, der alle Brunnen speist, alle Quellen fließen macht, ist die Atnwsphäre. Als Regen, Schnee und Hagel schlägt sie ihren Wassergehalt auf die Erdoberfläche nieder, der dann als „Nie d e r s ch l a g s w a sscr" in den Boden eindringt, welches langsam von Schichte zu Schichte durchsickert. Etwaige Verunreinigungen, die es in der Luft oder auf der Bodenoberfläche ausgenommen, bleiben in den oberen Bodenschichten, die so einen natürlichen Filter bilden, zurück. Dagegen nimmt das Wasser auf seinem Wege durch das Erdinnere Kohlensäure, Kalk und andere lösliche Mineralstoffe auf und gewinnt so die Härte, die es zu einem guten und erfrischenden Genußmittel macht. Trifft es nun in der Tiefe auf eine undurchlässige Bodenschichte (Fels, Letten ec.), so fließt es, ein unterirdischer Strom, als Grundwasser über dieselbe weg und tritt, falls es irgend einen Ausweg findet, als „Quelle" zutage. Grund wasserquellen enthalten, dank der filtrierenden Wirkung des Bodens, das reinste, von Bakterien am ehesten freie Wasfer, das auch wegen seines Gehaltes an Kohlensäure und Mineralbestandteilen zum Trinken am geeignetsten ist. Sie kommen bei Brunnen und sonstigen Wasserversorgungsanlagen vor allem in Betracht. Aber nicht immer ist es möglich sie zu erreichen, vielleicht wegen allzugroßer Tiefe, oder auch, weil das Grundwasser unter felsigem Untergründe fließt, dessen Durchbohrung entweder unmöglich oder mit zu großen Kosten und Schwierigkeiten verbunden ist. In diesem Falle muß das sogenannte „ O b e r f l ä ch e n w a s s e r " in Benützung genommen werden, wozu neben dem Inhalt der Flüsse, Bäche, Seen, Teiche, alles die oberen Bodenschichten füllende Wasser gerechnet wird. Ihm hasten verschiedene Mängel an. Vor allem führt es mehr Verunreinigungen mit sich, welche, da eine Bodenfiltration fast ausgeschlossen ist, auch dem zu Genußzwecken entnommenen Wasfer verbleiben. Mineralische Bestandteile und Kohlensäure mangeln rhm dagegen und der Einfluß der Sonnenwärme nimmt ihm die er- frischende Kühle. Gelangen gar noch pflanzliche, tierische und son-
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