1888 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Abicht, Karl
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Das alte gypten. 17
ltere Geschichte gyptens.
gypten wurde von Knigen (Pharaonen d. i. Shnen der Sonne) beherrscht. Schon im Jahre 3000 v. Chr. bestand am Eingang des Delta ein mchtiges Knigreich, dessen Hauptstadt Memphis war. Als Grnder desselben gilt Menes.
Unter seinen Nachfolgern waren Cheops, Chefren, Menkera berhmt, die Erbauer der drei groen Pyramiden bei Gizeh. Im 15. Jahrhundert wurde das hundertthorige Theben in Obergypten Mittelpunkt des Reichs. Unter den Knigen, welche in Theben herrschten, ist Ramses Ii (von den Griechen Sesostris genannt) der glanzreichste.
Derselbe eroberte als gewaltiger Kriegssrst die stlichen Gebirgsgegenden gyptens bis zum roten Meer; machte thiopien zinspflichtig und schickte eine Flotte von 400 Schiffen zur Eroberung der arabischen und indischen Kstenlnder aus; ja er soll sogar einen Kriegszug durch Asien bis an den Ganges unternommen, dann in Europa Thrakien durchzogen haben und von da nach neunjhriger Abwesenheit mit unermelicher Beute nach gypten zurckgekehrt sein.
Im 8. Jahrhundert herrschten drei thiopische Könige 50 Jahre lang der gypten; danach strzten die gypter die thiopische Fremdherrschast und rich-teten 12 Frstentmer ein, welche durch Psammetich von Sai's um 650 v. Chr. vereinigt wurden. Derselbe ffnete das bisher abgesperrte Land namentlich den Griechen und begnstigte die Fremden; seitdem nahm der Handel einen neuen Aufschwung und der Wohlstand des Landes wuchs sichtlich. Sein Sohn Necho lie Afrika umschiffen und begann mit dem Bau des Kanals, der das rote Meer mit dem Mittelmeer verbinden sollte.
Unter seinen Nachfolgern ist der Griechensreund Amasis bekannt (um 550 v. Ch.), welcher mit dem Tyrannen Polykrates von Samos in Gast-freundschast stand. Dessen Sohn Psammenit wurde von dem in gypten einfallenden Perserknig Kambyses, wie frher erzhlt ist (S. 15), bei Pelusium geschlagen und gypten zur persischen Provinz gemacht.
Aber die weiteren Unternehmungen des Kambyses miglckten vllig; das persische Heer, welches er gegen den Tempelstaat des Juppiter Ammon in der Oase Siwah ausgesandt hatte, wurde in der Libyschen Wste von Sandwirbeln verschttet, sein eigener Zug nach Meroe in Obergypten blieb erfolglos. Als auch seine Absicht Karthago zu erobern scheiterte, weil sich die Phnizier weigerten, ihre Flotte gegen die Tochter-stadt auszuschicken, kehrte er nach Susa zurck, um eine dort gegen'ihn ausgebrochene Emprung zu dmpfen.
Whrend des gyptischen Feldzugs hatte Kambyses seinen Bruder Smerdis nach Persien zurckgesandt und dort hinrichten lassen, weil er von ihm, der bei den Persern sehr beliebt war, entthront zu werden srchtete. Jetzt vernahm er, da ein medischer Priester (Magier) sich sr Smerdis ausgegeben und in Sufa zum König erklrt hatte. Kambyses zog gegen ihn, starb aber unterwegs an einer Wunde, welche er sich selbst beim Besteigen des Pserdes aus Versehen mit seinem Schwerte bei-gebracht hatte.
Hierauf bemchtigte sich jener falsche Smerdis des persischen Thrones, wurde aber bald durch eine Verbindung der sieben vornehmsten Perser
Geschichtl. Hilfsb. I. 2