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1. Unser Heimatland Elsaß-Lothringen - S. 23

1912 - Straßburg : Bull
23 zusammengeschlossen. Ihre Spitze haben die zahlreichen Kreisvereine im „Landesverband der landwirtschaftlichen Kreisvereine in Straßburg". Andere, ähnliche Vereine sind durch die aufopfernde und belehrende Tätigkeit einzelner Volks- und Bauernfteunde entstanden, so der „Verband ländlicher Genossen- schaften in Straßburg" (Raiffeisensche Organisation) und der „Revisions- verband landwirtschaftlicher Genossenschaften". Mit Hilfe dieser Vereine und Genossenschaften kann sich auch der be- scheidene Kleinbauer alle die Vorteile verschaffen, die sonst nur der Großgrund- besitzer genießt: Gemeinsam werden die Bedarfsgegenstände des Landwirts eingekauft und zu einem viel geringeren Preise an den Einzelnen abgegeben, als er sie vom Kleinhändler in der Nähe bekommen kann/ Was der Land- wirt zu verkaufen hat, nimmt ihm die Genossenschaft ab und sichert ihm einen höheren Preis, als er ihn beim Einzelverkauf erlangen könnte. Vor allem aber bewahrt sie ihn vor den schlimmen Händen des Wucherers, indem sie ihm für einen mäßigen Zins Geld vorstreckt, wenn er leihen muß. Die Mittel zu ihrer Tätigkeit erhalten die Kreisvereine aus den Beiträgen ihrer Mitglieder und aus Unterstützungen, die ihnen von den einzelnen Bezirks- regierungen und von der Landesregierung zufließen. So wird der Staat zum Förderer und Schirmer der Landwirtschaft, ohne daß er den einzelnen zwingt oder in seiner Tätigkeit einengt. Jeder kann seine Kraft und seinen Arbeitseifer frei walten lassen. Hindernisse soll endlich der Staat aus dem Wege räumen, Hindernisse, die der Einzelne nicht selber beseitigen kann. Alle Wildwasser, alle uneingedämmten Flüsse, alle Sümpfe und Ödlandschaften dürfen als Feinde des Landmanns angesehen werden. Aber ihm fehlt die wichtigste Waffe gegen diese Feinde, das Geld. Der Staat muß es für ihn ausgeben. Er dämmt die Flüsse ein, baut Abzugsgräben und kleinere Kanäle, um zur Zeit des Hochwassers die überflüssigen Wassermengen ableiten zu können. Er ordnet die Austrocknung von Sumpflandschaften und das Auffangen der Wildwasser an. So ist in den letzten Jahren das öde Hardtfeld durch Be- wässerungsanlagen in fruchtbares Wiesenland umgewandelt worden. 800 Hektar neue Wiesen wurden gewonnen. Ebenso dürfen wir die zahlreichen Stauweiher in unsern Vogesen als Denkmäler staatlicher Fürsorge ansehen. Etwa 1000 Hektar Wiesen können allein mit dem Wasser versorgt werden, das alljährlich im Ahlfeldweiher angesammelt wird. Durch die Berieselung kann der Ertrag von 1 Hektar Wiesen um 50 Mk. gesteigert werden. Mithin müßte der Land- wirtschaft ein jährlicher Gewinn von 50 000 Mk. dank der Anlegung dieses Weihers zufließen. —- Endlich sei noch der besonderen Regierungsbeamten (Meliorationsbauinspektoren, Wiesenbaumeister) gedacht, die landauf, landab
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