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1. Unser Heimatland Elsaß-Lothringen - S. 78

1912 - Straßburg : Bull
78 Nicht die Reichsregierung kann es allein tun. Sie bedarf der Mit- hilfe des Volkes, das sie mit feiner Zustimmung unterstützt, das bereit ist, die Opfer zu bringen, die nötig sind, um unsere Kolonien zu Baumwollen- ländern zu machen. In besonderem Maße aber bedürfen unsere Kolonien der Unterstützung durch das Kapital der Fabrikbesitzer. Preußische, säch- sische und thüringische Fabrikbesitzer haben Baumwollpflanzungen angelegt in unseren Kolonien, um einen Anfang zu machen, um die Bemühungen der Regierung zu unterstützen. Die Sache, die das Reich in seinen Kolonien treibt, ist auch eine elsässische Sache. Wir können dabei nicht schmollend im Winkel sitzen, weil nicht alles nach unserm Kopfe geht. Wir können auch nicht immer nur auf unsere Heimat sehen, als ginge uns das alles nichts an, was da draußen vorgeht. Wenn im deutschen Volke verhandelt wird über die beste Art, wie unsere Kolonien bebaut und gepflegt werden können, wird auch über die Zukunft unserer wichtigsten Industrie mitverhandelt. Darum muß sich das Elsaß von der großen deutschen Welle ergreifen und tragen lassen, darum muß es kräftig mitruderu. Die Überzahl an Menschen im Reich zwingt ja zur Industrie, wenn alle die vielen leben wollen. Immer neue Märkte muß sich die deutsche Industrie erobern, wenn für die Nachwach- senden Arbeit und Brot geschaffen werden soll. Immer mächtiger muß der gepanzerte Adler seine Fänge dehnen und ausbreiten, um all das blühende Leben, das Schaffen und Streben unter ihm decken und schirmen zu können. Es ist keine Sorge, daß es an Arbeit mangle. Es kommt nur darauf an, daß jener Arbeitseifer und Wagemut auch die Söhne der Alamannen und Franken immer mehr anstecke und mitreiße. Wir sind doch wohl zu stolz, die Früchte der Arbeit anderer uns in den Schoß fallen zu lassen, zu ernten, wo wir nicht gesät. So richtet auch die Textilindustrie unsern Blick über die engen Grenzen unserer Heimat hinaus. Wie im alten Reiche werden auch heute wieder deutsche Angelegenheiten zu elsässischen Angelegenheiten. Hoffentlich erwirbt sich auch unser Geschlecht wie das unserer Väter den Ruhm, daß es seine reichen Kräfte in den Dienst dieser Angelegenheiten stellt, zum Wohle des Ganzen, zum Wohle unserer engeren, teuern Heimat. Ii. Unser Handel. Wohin geht denn nun das alles, was unsere Sonne reifen läßt, was der rastlose Fleiß der Elsaß-Lothringer alljährlich an Warenmengen
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