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1. Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre - S. 184

1910 - Leipzig : Voigtländer
184 ausgeübt. Ferner bestehen sehr viele Anstalten für Sieche und Alte, für Kinder, zur Rettung verwahrloster Mädchen usw. Die eigent- liche Armenpflege obliegt den (männlichen) Vinzenz- und (weib- lichen) Elisabethvereinen. Die zu dem Charitasverbande für das katholische Deutschland zusammengeschlossenen Charitasverbände nehmen alle Wohlfahrtsbestrebungen in ihren Tätigkeitskreis auf. Eine Zentralisation der weiblichen Hilfstätigkeit stellt der „Katho- lische Frauenbund" dar, der etwa 50 Zweigstellen mit gegen 2000 Mitgliedern hat. Auf evangelischer Seite ist die Krankenpflege zuerst in der Diakonie (von Fliedner begründet) zu Genossenschaften organisiert worden. Eine andere freie kirchliche Organisation stellt die „Innere Mission" dar, die umfassende soziale Aufgaben zu erfüllen sucht. Auch hier ist die Mitarbeit der Frauen ständig im Wachsen, vor allem in der Kinder- und Jugendpflege, in Horten, Arbeiterinnenheimen, Herbergen und der Fürsorge für entlassene Gefangene. Ein „Verband der Berufsarbeiterinnen der Inneren Mission" sucht alle auf diesem Gebiete tätigen Frauen zusammen- zuschließen. Zur freiwilligen Mitarbeit der Frauen in der evangelischen Gemeindepflege haben sich viele Frauenvereine gebildet; sie sind zusammengefaßt in der vom „Evangelisch-kirchlichen Hilfsverein" organisierten „Frauenhilfe" (1470 Vereine mit 130 000 Mit- gliedern). Private Wohltätigkeit: Es ist unmöglich, hier einen Überblick über das große Gebiet der Wohlfahrtspflege zu geben, in denen Frauen zur Mitarbeit herangezogen werden. Zu er- wähnen sind die Frauenvereine vom Roten Kreuz (Vaterländische Frauenvereine), die neben der Krankenpflege auf allen Gebieten der sozialen Arbeit tätig sind, Haushaltungsfchulen, Volksküchen, Mägdeherbergen, Krippen gegründet haben usw. Auch auf dem Gebiete der Tuberkulosebekämpfung, bei der Einrichtung von Volksheilstätten, Ferienkolonien, Säuglingsstätten und anderen Versuchen zur Hebung der Volksgesundheit sind viele Vereine tätig. Ferner sind die Wöchnerinnenvereine und Hauspflege- vereine wichtige Zweige weiblicher Hilfstätigkeit. Der Verein zum Schutz der Kinder vor Ausnutzung und Mißhandlung, der „Freiwillige Erziehungsbeirat für schulentlassene Waisen", die Zentralstellen für Jugendfürsorge, die unentgeltlichen Rechts- auskunftsstellen <zum Teil für Frauen gesondert) versuchen auf dem Gebiete des Rechtsschutzes vorbeugend und helfend zu wirken. Auch die Antialkohol- und die Sittlichkeitsvereine werden immer mehr in ihrer Bedeutung für die Volksgesundheit und Moral gewürdigt.
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