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1. Meister Bindewald als Bürger - S. 61

1912 - Dresden : Köhler
61 verständige, die, ohne die Zusammenhänge zu kennen, von ihrem kleinen, selbstsüchtigen Standpunkte aus das Gute hindern. — „wie verschieden sind doch unsre Lehrjungen", sagte Meister Zalke zwei Monate später nach Zeierabend zu seiner §rau. „wenn sie doch alle wie Wilhelm wären, dem braucht man kaum etwas zu sagen, der denkt beim Arbeiten." „Oer hat es auch leichter. Sieh, er wie alle unsere Zungen, deren Väter Meister waren, hat schon durch das Zusehen und Zu- greifen in der Werkstatt gelernt, er versteht die Sprache des Tischlers usw. Gewiß erben sich Anlagen des Geistes wie Anlagen des Körpers von den Vätern auf die Söhne fort." „welche Not hat der gutwillige Paul. Er zeigt im zweiten Zähre noch nicht so viel Geschick wie Wilhelm im ersten. Und sein Vater, der Nealschullehrer, hat doch alles mögliche für ihn getan. Aber er ist ein guter Zunge. Ich wünschte, Robert wäre auch so gut." „Vem traue ich nicht über den weg. Er ist gescheit und ge- schickt und bildet sich ein, schon Geselle zu sein, seitdem noch ein jüngerer da ist." Eben zitterte die Gasglocke an der Decke. Oer Meister eilte hinauf und kam gerade zu rechter Zeit, um den armen Wilhelm vor einer Eracht Prügel zu schützen. „Schon wieder!" rief der Meister heftig, „was hat es gegeben?" Wilhelm war zornrot, wollte aber sichtlich die berechtigte Nlage unterdrücken, da es sonst geheißen hätte: elender Nlatscher. „Ich machte bloß Spaß," log Robert. „Sind die Schularbeiten schon fertig?" „Za." — „Zeig her." Roberts schweres Exempel war richtig. „Dann lies in der Weltgeschichte." Widerwillig nahm Robert das Luch. Wilhelm versuchte Gedanken für seinen Aufsatz zusammen- zutragen. Als der Meister die zwei Treppen wieder hinabgegangen war, schlug Robert Wilhelms Buch zu. „Solch ein Unsinn — „er war ein Werkzeug in der Hand Gottes" — als wenn bewiesen wäre, daß es einen gibt. Oie uns knechten, die Regierenden und die Kapitalisten, die Meister, die Hausbesitzer, die Pfaffen und auch die Schulmeister, die haben die Märchen erfunden, um schwachen Geistern das Gruseln zu erwecken.
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