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1912 -
Dresden
: Köhler
- Autor: Heine, Heinrich, Großmann, Hermann
- Hrsg.: Freter, Julius, ,
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gewerbeschule, Gewerbliche Fortbildungsschule, Gewerbliche Fachschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Gegnerschaft zu der Negierung und den Liberalen. In diesem
Kampfe verlor die Kirche eine Reihe von Sonderrechten, wie
die Sanktionierung der Ehe, die Entscheidung über die Anstellung
und den Bildungsgang der Geistlichen und den Drdenszusammen-
schluß (Iesuitengesetz). vie Macht des Zentrums ist ständig
i m w a ch s e n , so daß es heute die st ä r k st e Partei im
Reichstag ist.
Um das Zentrum lagern sich noch lvählergruppen, die glauben,
daß ihre staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen
durch keine Partei richtig vertreten werden. Man kann sie in p ro-
te st l e r und partikularisten einteilen. Zu den ersteren
gehören die p o l e n , die ihre alte Nationalität zu erhalten suchen,
die Däne n, die sich mit der Abtrennung Nordschleswigs von
Dänemark nicht aussöhnen können, und die E l s ä s s e r , die vor
allem die völlige politische Gleichstellung Elsaß-Lothringens mit
den Bundesstaaten erstreben und teilweise einen wenig deutsch-
fteundlichen Standpunkt einnehmen.
Zu den partikularisten können wir ferner die U) elfen, die
Litauer und den Lagerischen Bauernbund rechnen.
4. Oie Sozialdemokratie. „Sie ist insbesondere die Ver-
treterin des Arbeiterstandes, dessen materielle Besserstellung sie
durch eine tiefgreifende Umwandlung der staatlichen und wirt-
schaftlichen Verhältnisse zu erreichen hofft." Unter Sozialismus
(lat. socialis — gesellschaftlich) im weiteren Sinne versteht man alle
Lehren und Bestrebungen, die eine Beseitigung der in der Ge-
sellschaft herrschenden Klassenunterschiede bezwecken und das
Privateigentum in Gemeineigentum auf Grund einer plan-
mäßigen Regelung verwandeln wollen.
Als B e g r ü n d e r der sozialdemokratischen Partei ist Karl
Marx anzusehen, der 1847 eine Propagandaschrift, das K o m -
munistische Manifest, veröffentlichte, das die Grund-
sätze des Sozialismus zusammenfaßte. Ferdinand L a s s a l l e
setzte die Marxsche Theorie in die Praxis um durch die Gründung
des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins
186z. Aus diesem Grund st ock bildete sich 1869 die sozial-
demokratische Arbeiterpartei in Eisenach, deren
Führer Bebel und Liebknecht waren. Nach den Mordversuchen
Hödels und Nobilings 1878 auf Kaiser Wilhelm I. griff man zum