1912 -
Dresden
: Köhler
- Autor: Heine, Heinrich, Großmann, Hermann
- Hrsg.: Freter, Julius, ,
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gewerbeschule, Gewerbliche Fortbildungsschule, Gewerbliche Fachschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Staatssekretär des Reichskolonialamtes nimmt vernburg gegen Angriffe
Erzbergers in Schutz.
Gegen 8 Uhr vertagt das Haus die Weiterberatung auf vienstag 1 Uhr.
(Gekürzt nach dem Sitzungsbericht vom 13. Dez. 1910.)
Ais sie aus der Reichstagssitzung heimkehrten, fanden
sie im Hotel einen nachgesandten Brief.
„Rennst du die Handschrift?"
„Latz sehen — Robert Dppert, wahrhaftig, er schreibt."
Eilig erbrachen sie den Brief und erfuhren, datz er längere
Zeit in Stuttgart als Geselle gearbeitet und dort die Meisterprüfung
bestanden hatte.
Er hatte Aussicht gehabt, lohnende Arbeit in einer der großen
Werkstätten zu finden. Aber das verlangen nach Selbstän-
d i g k e i t hatte ihn in die Zerne getrieben. Zn der Heimat
wäre er bei seinen geringen Mitteln niemals auf eigene Zützen
zu stehen gekommen.
Da hatte er in einem größeren Blatte von dem Wirken der
deutschen Regierung in den Gstmarken gelesen. Eine Anfrage
bei dem deutschen Ostmarkenverein in Posen war ihm nach zwei
Wochen beantwortet worden: „Zn einem der neuen Ansiedelungs-
dörfer würde genügende Arbeit für einen Tischler sein. Auf den
Neubauten gäbe es viel zu tun." .... Er war gegangen und
hatte sich in dem genannten Orte niedergelassen.
Jetzt war er über die Anfangsschwierigkeiten hinweg. Seine
Geschicklichkeit, seine mäßigen Zorderungen hatten ihm soviel
Rundschaft gewonnen, datz er sich nun verheiraten konnte: Glück
will Genossen haben. Da er keine Verwandten besaß, hatte er
angedeutet, wie schön es doch wäre, wenn einer —
„Wir sind halbwegs dort," sagte Gskar.
„Wann geht der beste Zug?" „Zrüh, kurz vor acht." „Wann
sind wir in Posen?" „1,37." „Anschluß?" „Sofort." Am nächsten
Morgen saßen sie im Zuge.
„Es ist wie in den Zeiten der alten großen Raiser", meinte
Wilhelm. „War Deutschland mächtig, rückte es kolonisierend
nach Osten vor,- Rarl der Große, Otto, die Zrankenkaiser, Heinrich
der Löwe, die Zeiten der Hansa, die besten Herrscher der hohen-
zollern, sie haben kolonisiert."