1. Jg. 1
- S. 11
1909 -
Diessen vor München
: Huber
- Autor: Haimer, Karl
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Landwirtschaftliche Feiertagsschule, Landwirtschaftliche Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
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wohner. Das Zusammenschlafen mehrerer Personen Ln
einem und demselben Raum wirkt bei beschränkter
Räumlichkeit höchst nachteilig auf die Gesundheit der-
selben ein.
Hinsichtlich der Größe der einzelnen Wohnungen^-
gilt als selbstverständlich, daß ein Zimmer umso größer
sein muß, je länger man sich darin aufhalten will und
je mehr Personen es fassen soll. Die moderne Gesund-
heitslehre fordert mindestens 10 cbm Raum-,Inhalt für
ein Wohnzimmer mit einer einzelnen Person, wobei
entsprechende Lüftung vorausgesetzt wird. Das Schlaf-
zimmer wird daher in vielen Fällen das größte sein
müssen, denn der Aufenthalt darin dauert meist un-
unterbrochen 7—8 Stunden, während man im Wohn-
zimmer selten so lange ohne Unterbrechung bleibt. Über-
dies läßt sich in der Regel das Wohnzimmer leichter
lüften gls das Schlafzimmer, da es nicht jedem zu-
träglich ist, bei geöffneten Fenstern zu schlafen. Es
kann zwar vorkommen, daß das Wohnzimmer auch als
Schlafzimmer benutzt werden muß, wie dies bei
Krankenzimmern zutrifft, jedoch soll ein derartiger Raum
nicht unter 13 Kubikmeter Luft pro Person haben.
Auch die Höhe kommt bei Bemessungen der Wohn-
räume in Betracht. Da die schlechte Luft in einem
Zimmer stets oben ist, so ergibt sich von selbst daraus,
daß von zwei gleich großen Zimmern das höhere den
Vorzug verdient, weil hier die ungesunde Luft weiter
von unseren Atmungsorganen entfernt ist.
Die Lage der einzelnen Räume eines Hauses
wird zunächst von dem ihm unterschobenen Zwecke be-
stimmt. Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer sollen
dem Sonnenlichte und der frischen Luft günstig aus-
gesetzt sein. Die Küche läßt sich zweckmäßig auf die
Schattenseite verlegen. Speisekammer und Abort müs-
sen auf die kühlste Seite des Hauses verlegt werden.
Aber auch die Beschaffenheit der Fußböden gibt7.
einen wichtigen Ausschlag für den gesundheitlichen Zu-
stand eines Wohnhauses oder einzelner Zimmer. Die
Bildung von Fugen zwischen den Bodenbrettern be-
günstigt die Entwicklung mancher, Modergerüche ver-
breitender Pilze. Roch weit schlimmer ist es aber, daß
sich aller Schmutz in diesen ansammelt, der dann infolge
Hineinsickern des Wassers und des Staubes beim Reini-
gen dieser Böden zu einer wahren Geburtsstätte allen
Ungeziefers und gesundheitsgefährlicher Ansteckungs-
keime wird. Aus diesem Grunde ist das Legen von
Parkettböden nur zu empfehlen. Auch Linoleum
ist als Bodenbelag sehr zweckmäßig. Linoleum ist
nämlich wasserdicht, leicht rein zu erhalten, warm und
genügend große
Räume.
5. entsprechend
hohe Räume.
6. entsprechende
Lage.
gute Fußböden.