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1. Teil 1 - S. 16

1915 - Berlin : Heymann
pani Rahrbach *6 schützen. Seitdem aber haben die Dokumentenfunde im Archiv des General- stabs in Brüssel bewiesen, daß die belgische Neutralität nur ein erlogener Vorwand für den Entschluß Englands zum Kriege war und daß schon seit Zähren ein Kriegsbündnis gegen Deutschland zwischen England, Frankreich und Belgien verabredet war. Außerdem ist in der Folge durch eidliche Be- kundung festgestellt, daß bereits einige Tage vor der Kriegserklärung franzö- sische nxobile Truppen in Belgien ausgenommen waren und zum Vormarsch gegen Deutschland bereit standen. D. Die Reichstagssitzung. Am Abend des ersten August flog auf allen Telegraphendrähten der Befehl zur Mobilmachung durch das Deutsche Reich' drei Tage später ver- sammelte sich der Reichstag, der von der Regierung einberufen worden war, mrt die notwendigen Kriegsvorlagen zu genehnrigen. Die Schilderung der Vorgänge an diesem Tage entnehmen wir einer sehr empfehlenswerten Schrift: „Die Wahrheit über den Krieg"*). Sie ist von einer größeren Anzahl deutscher Politiker und Schriftsteller gemeinsam verfaßt, enthält unter anderem auch eine Sammlung der wichtigsten Aktenstücke über den Ausbruch des Krieges und berichtet über die denkwürdigen Vorgänge am August wie folgt: „Am Tage von Sxichern und Weißenburg hielt die deutsche Volks- vertretung eine Sitzung von historischer Bedeutung ab, würdig des großen Moments zu Beginn des Weltkrieges. Trotz aller Schwierigkeiten in der Beförderung der Abgeordneten waren über Zoo (von 397) erschienen, und wer nicht durchkommen konnte, entschuldigte sich. Bereits am 3. August hatte der Reichskanzler die Führer aller Parteien zu sich gebeten; als er in markigen ernster: Worten zeigte, in welch frivoler Weise Deutschland in den Krieg getrieben worden ist, stand die einstimmige Annahme der Kriegsvorlage schon fest. Am Nachmittag dieses Tages gaben alle Reichsäinter im Reichs- tagsgebäude Auskunft über die Vorlagen. Zn diesen Besprechungen drang schon der große Zug durch, der am Dienstag die Welt überraschte und das Volk hoch aufjubeln ließ: sein Reichstag stellte sich würdig in die Reihen der großen Organisationen unserer Wehrmacht. Der Tag der Reichstagseröffnung vereinigte Abgeordnete, Offiziere und Beamte zuerst im Gotteshaus und dann im Königlichen Schloß so zahl- reich wie nie zuvor. Die feierliche Eröffnung zeigte schon den kriegerischen Ernst; der Kaiser in schmuckloser Felduniform ohne den üblichen höfischen vortritt; nur Minister und höchste Offiziere geleiteten den Kaiser zun: Throne, von wo er bedeckten Hauptes die Thronrede verlas, an manchen Stellen seine Bewegung schwer meisternd. Zahlreiche Beifallskundgebungen unter- brachen den kaiserlichen Redner wiederholt, und zum Schlüsse donnerte ein Bravo durch den Weißen Saal, wie nie seit seiner Erbauung. Da kam die *) Verlag <§. S. mittler & Sohn in Berlin. 2. Anfinge, preis 25 pfg.
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