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1. Teil 1 - S. 38

1915 - Berlin : Heymann
38 <2. Rarwiese In unserem Lalle besteht die Vorhut des Armeekorps ans \ Eskadron Kavallerie, \ Regiment Infanterie, \ Abteilung Artillerie, \ Pionier- kompagnie, i Divisions-Brückentrain und % Sanitätskompagnie. Der Führer der Vorhut hat, nachdem er den Entschluß des kommandierenden Generals in Befehlsform erhalten hat, selbständig seinen Auftrag durchzuführen. Da nach der Meldung der Kavallerie die vorhandene Brücke nur für In- fanterie passierbar ist, so muß der Divisions-Brückentrain vorgezogen werden, um mit i)tlfe der Pioniere eine zweite Brücke an geeigneter Stelle zu schlagen. Ein Divisions-Brückentrain enthält das Material für eine Kolonnenbrücke von einer Länge von 35 m. Diese kann von einer Pionierkompagnie in einer halben bis einer Stunde hergestellt werden. während die Brücke geschlagen wird, setzt die Infanterie der Vorhut über die vorhandene, die auch einzelne Reiter trägt, ihren Vormarsch fort. Eben hat die Vortrupp-Kompagnie*) die Brücke erreicht, als aus einem vorgelagerten Gehöft Schüsse fallen. Einige Leute der Kompagnie werden verwundet. Im „Marsch — Marsch" gewinnt die Kompagnie das andere Ufer, schwärmt aus und nistet sich in einiger Entfernung von der Brücke seitlich in einen Graben ein, um einmal den übrigen drei Kompagnien durch eigne Feuereröffnung das Überschreiten zu erleichtern, dann aber auch, um die feindlichen Geschosse, die bei einer Stellungnahme in gerader Linie vor der Brücke diese dennoch treffen würden, abzulenken. Sobald die auf etwa 400 m Entfernung folgende vordere Kompagnie des Vortrupp-Bataillons ebenfalls in geöffneter Ordnung die Brücke über- schritten hat, um die Gefechtslinie der im Gefecht stehenden Kompagnie zu verlängern, räumt der Gegner, abgesessene Kavallerie, das Gehöft und erscheint nach einer weile wieder hinter einem langgestreckten Höhenrücken, um erneut den Übergang P500 w Entfernung) unter Feuer zu nehmen, hierdurch soll unsere Marschkolonne zur Entfaltung**) gezwungen werden, wodurch Zeitverlust entsteht, während die beiden vordersten Kompagnien sprungweise, ohne zu feuern, gegen die pöhe vorgehen, folgen die beiden andern auf 300 m Entfernung, ebenfalls zu Schützenlinien aufgelöst, das heißt entwickelt, da das Gelände keinerlei Deckung bietet. Das Feuer des Gegners wird nicht erwidert, weil die nur schwache Besetzung der pöhe und die geringe Wirksamkeit des eignen Feuers auf jsoo m keinen Erfolg ver- spricht, und der Vormarsch der Vorhut nur noch weiter aufgehalten würde. Unsere Infanterie geht grundsätzlich im Angriffsgefecht so nahe an den Gegner heran, bis sie Aussicht auf gute Schußwirkung hat. Gestattet es daher das feindliche Feuer, so wird angestrebt, mit der Feuereröffnung nicht vor 800 m Entfernung zu beginnen. Die abgesessene feindliche Kavallerie beabsichtigt nicht, sich mit der Infanterie in ein längeres Gefecht einzulassen. Ein Kopf nach dem andern *) Der Vortrupp ist eine von der Vorhut wiederum vorgeschobene Sicherungs- abteilung. **) Unter Entfaltung des Bataillons versteht man das Auseinanderziehen der vier Rompaqnien mit Tiefen- und Seitenabstand unter Beibehaltung der geschlossenen Ordnung, zwecks Verminderung der Verluste.
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