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1. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 91

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
9] nen und Fichten gemacht und heißt gemeinhin Föhrenholz; zu den Balken nimmt man mitunter auch das Holz der Eiche. 2. Steine. Die Steine, die zum Bau eines Hauses genom- men werden, sind verschiedener Art. Zum Fundameiu und zu den Treppen, die nach der Straße führen, nimmt man gerne Felsen, die man oft in großen Stücken auf dem Felde und in der Erde findet. Der Steinhauer sprengt und behaut sie und der Maurer legt sie in den Grund des Hauses, damit cs fester und dauerhafter werde. Aus Felsen wird auch das Straßenpflaster gemacht und der Grabstein. Aus Felsen, die klein geschlagen werden, macht man auch die Chausseen. — Die Mauern des Hauses sind gewöhnlich aus Mauer- oder Ziegelsteinen aufgeführt. Sie werden in der Ziegelei vom Ziegler angefertigt. Derselbe läßt zu dem Ende eine Menge Sand und Lehm tüchtig mit Wasser durchkneten, aus der Mischung Stücke von der Gestalt der Mauersteine formen, an der Luft trocknen und zuletzt, um sie völlig hart zu machen, im Ofen brennen. Sie sind ungefähr doppelt so lang als breit, haben 8 Ecken uno 6 Seiten und sind von Farbe braunroth oder gelb. Die Steine, aus welchen die Dächer in den Städten gewöhnlich gebildet sind, die Dachsteine oder Dachpfannen, sind gleichfalls vom Ziegler aus Thon verfertigt. Mitunter werden sie durch Schieferplatten ersetzt, auf dem Lande aber vielfach durch Stroh und Rohr, das der Dachdecker durch Bänder an die Latten befestigt. Bemerkung, Kann der Lehrer es möglich machen, eine Ziegelei mit seinen Schülern zu besuchen, so wird das Verständnis res Vorstehenden leichter vermittelt werden. Von Vortheil wird cs sein, wenn ein Felsen und ein Mauerstein bei der Unterredung zur Hand sind, so daß auch die Schwächsten sie unterscheiden lernen und ihre Gestalt und Farbe erkennen. Zugleich würde dann auch eine Prüfung der Härte beider zur Einsicht führen, warum die Felsen sich besser zum Fundament eignen als die Ziegelsteine. 3. Kalk und Le h m. Beide Gegenstände gebraucht der Maurer, um die Steine mit einander zu verbinden, um die Fugen auszu- füllen, die Wände zu besetzen und das Pfannendach dicht zu machen. Den Lehm oder Thon findet man bei uns an vielen Stellen in der Erde. Er sieht braungelb aus und bildet eine weiche, klumpige Masse. Den Kalk gräbt und bricht man auch aus der Erde, in welcher er zwar nicht so häufig wie der Lehm vorkommt, aber stellen- weise doch in großer Menge vorhanden ist. Bevor der Maurer ihn aber gebrauchen kann, muß er erst gebrannt und gelöscht werden. Das Brennen besorgt der Kalkbrenner in einem Kalkofen; das Löschen verrichtet der Maurer, und geschieht dies, indem er kaltes Wasser darauf gießt, dann wird er warm und fängt an zu kochen, und es entsteht ein Brei daraus, der späterhin mit Sand versetzt wird. In diesem Zustande ist er erst zum Mauern geeignet. Bemerkung. Kann der Lehrer hier den Vorgang des Löschens cm einem Stückchen gebrannten Kalkes veranschaulichen, so wird der Schüler um so größeren Nlutzen von der Unterredung haben. Namentlich wird ihm die Erscheinung des Kochens deutlich werden, die, als durch kaltes Wasser hervorgerufen, ihm sonst unverständlich bleibt. — Auch wird es hier angebracht sein, ans die zersetzende Eigeu- schast des Kalkes aufmerksam zu machen, namentlich im Zustande des Siedens und daß man seinen Körper sowohl wie seine Kleider möglichst davor schützen müsse.
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