1868 -
Wismar [u.a.]
: Hinstorff
- Autor: Schlotterbeck, Bernhard
- Sammlung: Politikschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Wagen durch den Fuhrmann oder zu Schiff durch die Schiffer
(den Capitain, den Steuermann, den Matrosen) kommen.
Viele Menschen arbeiten nur wenig mit ihren Händen, desto
mehr aber mit.--ihrem Kopfe. Das thun z. B. Advokaten und
Doctoren, die Prediger und Lehrer, die Bürgermeister und
Rathsherren u. A. Dagegen mögen einige gar nicht arbeiten,
weder mit ihren Händen noch mit ihrem Kopfe. Da sie aber vom
Faullenzen nicht leben können, so versuchen sie es, Andern ihr Eigen-
thum wegzunehmen. Das sind die Diebe und Räuber. Gegen
sie schützt uns die Polizei (der Polizeidiener, Nachtwächter
re.) und das Militair (der Soldat, der Unterofficier, der
Offi c ier).
Was du nun auch in späteren Jahren wirst: in jedem Ge-
schäft und Ltand kannst du dein Fortkommen finden, wenn du treu
und fleißig bist und namentlich in deiner Jugend etwas Tüchtiges
lernst. Darum benutze deine Zeit gut; denn je geschickter du bist,
desto leichter findest du Arbeit und Brot.
Die Mädchen wählen sich bei ihrem Austritt aus der Schule
nicht immer einen bestimmten Beruf, sondern ziehen es vor, später
ihren Mann bei seiner Arbeit in seinem Hause zu unterstützen.
Manche dienen bis dahin, wo dies geschieht, einer Frau und helfen
ihr in der Stube (als Stubenmädchen) oder in der Küche (als
Köchin) oder beim Warten und Pflegen der Kinder (als Kin-
dermädchen). Manche von ihnen erlernen auch eine bestimmte
Arbeit, durch welche sie sich späterhin ihr Brot auch ohne einen
Mann verdienen können, z. B. das Nähen — und diese heißen
Nätherinnen, das Putzmachen — das sind die Putzmacherin-
nen, das Schneidern — das sind die Schneiderinnen, das
Unterrichten und Lehren — das sind die Erzieherinnen und
Lehrerinnen. —
Zm Anschluß hieran können nun einige Gewerbe eingehender
besprochen werden, ähnlich wie im August mit dem Bäcker und
Müller geschehen ist.
a. Der Maurer.
Der Maurer oder Baumeister baut mit seinen Gehülfen — den
Maurergesellen, Lehrlingen und den Handlangern — das Haus,
die Gartenmauer, das Grabgewölbe rc. Dazu gebraucht er als
Material: Steine, Kalk und Lehm; als Werkzeuge: den Hammer,
die Kelle, das Richtscheit und das Winkelmaß. Seine Arbeit ist
eine schwere und oft auch gefährlich, da er sich manchmal ein hohes
Gerüst bauen muß, um sie verrichten zu können. Er trägt gewöhn-
lich ein gelbes Schurzfell und hat meistens gelbliche Hosen an;
warum wol? Zm Winter arbeitet er nur wenig, desto mehr aber
im Frühjahr und Sommer.
b. Der Tischler.
Der Tischler oder Schreiner verfertigt außer Thüren, Fußböden,
Treppen rc. noch manche andere Sachen, als: Schränke und Tijche,