1868 -
Wismar [u.a.]
: Hinstorff
- Autor: Schlotterbeck, Bernhard
- Sammlung: Politikschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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(z. B. die Droschke, der Stuhlwagen, das Cabriolet rc.) ist ein
Fahrzeug, denn rc.; desgleichen auch das Schiff (z. B. das Boot,
die Jacht, der Schoner, die Brigg rc.), das Floß, die ilchiebkarre rc.
Das gewöhnliche Fuhrwerk auf dem Lande ist der Wagen. Den
Schlitten kann man nur im Winter gebrauchen und selbst dann nur,
wenn Schnee oder Eis vorhanden ist, den Wagen aber zu jeder
Zeit. Von letzterem hast du im Monat August Einiges gehört.
Jetzt wollen wir den Schlitten noch ein wenig betrachten. Daß es
verschiedene Wagen gibt, ist schon bemerkt worden; ob man auch
verschiedene Schlitten hat? Gewiß; es giebt kleine, die mit der
Hand gezogen werden H and sch litten; die für Kinder bestimmt
sind Kinderschlitten; die einen Stuhl zum Sitzen haben
Stuhlschlitten; die sich zum Ziehen durch Pferde eignen —
S ch litte n fu h rw erk rc. Beschreibe mir nun den deinigen! —
Fragen, als Anleitung dazu, sind: Woraus ist er gemacht? Wie
nennst du ihn deshalb? Welche Theile hat er? Wodurch ist das
Sitzbrett mit den Seikenbrettern verbunden? Wodurch werden die
Seitenbretter sonst noch zusammengehalten? (durch einen oder zwei
Querbalken.) Welche Gestalt haben die Seitenbretter? Zeichne eins
davon! Was ist unten daran befestigt? (Eisenblech.) Warum
wol? Woran wird das Tau zum Ziehen befestigt? Wie viele Per-
sonen haben Platz darauf? rc.
Ein großer Schlitten, der von Pferden gezogen wird, ist etwas
anders eingerichtet, als der deinige. Zwar gleitet er auch mittels
zweier Seitenbretter über den Schnee hin; aber sie sind meistens
nicht so hoch, als bei dem deinigen. Statt des Sitzbrettes hat er
ordentliche Sitzplätze und statt des Taues ist vorn eine Deichsel
angebracht. Hinten befindet sich oft ein Bock für den Kutscher.
Manche haben nur Platz für eine Person, manche aber auch für
mehrere.
Der Schneemann.
Bei Thauwetter ballt der Schnee, bei Frostwetter nicht. Daher
schneeballen sich die Knaben nur, wenn es thaut, und auch dann
nur bauen sie sich einen Schneemann. Zuerst wird ein kleiner
Ballen mit der Hand zusammengedrückt und darauf so lange im
Schnee hin und her gewälzt, bis er recht groß geworden ist. Meh-
rere solcher großen Bälle legt man nun auf einander und bildet so
die Beine und den Rumpf. Damit man sich denken könne, daß
ein Rock die Glieder und den Leib bedecke, so drückt man nach
vorne senkrecht von oben nach unten eine Reihe gleich großer Torf-
stücke ein; die stellen dann die Knöpfe vor. Die Arme werden
wieder aus Schnee geballt und links und rechts an die Schulter
gesetzt. Zuletzt wird noch ein Hals gemacht und oben darauf der
Kopf gelegt, in den man Augen, Rase und Mund gleichfalls durch
Torfstücke kenntlich macht. Indem man ihm nun noch oftmals in
die eine Hand einen großen Stecken und in den Mund einen klei-
nen Stock als Cigarre gibt, ist der Bau vollendet. Schließlich be-
gießt man bei eintretendem Frostwetter den ganzen Mann mit