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1. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 119

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
— 119 — ist schon ganz naß vom Wasser, und er wird immer kleiner. Da er wieder' zu Wasser wird, so mag er auch wol aus Wasser ge- worden sein. Wie aber kömmt das Wasser an die Dachsteine? Ihr meint, es sei vom Dach herunter gelaufen, und könnt wohl Recht haben. Das Dach ist aber mit Schnee bedeckt. Aus Schnee wird nun zwar Wasser, indeß doch nur bei Thauwetter. Thauwetter haben wir aber in diesen Tagen nicht gehabt. Ob das Wasser denn vielleicht anders woher gekommen ist, als vom Schnee? Viel- leicht regnete es? Aber nein, bei Frostwetter regnet es nicht. So müssen die Eiszapfen also doch wol aus dem Schnee, der auf dem Dache liegt, entstanden sein. Wie aber ist das geschehen? — Sieh' jetzt hin nach dem Dach! Wenn du genau Acht gibst, so bemerkst du, daß eine Menge Tropfen herunter fließen. Das kommt, weil die Sonne auf das Dach scheint. Die thaut den Schnee auf; so- bald sie aber fortgeht, hört das auf. Dann ist der Tropfenfall zwar noch nicht ganz vorbei, aber er wird doch immer langsamer. Zuletzt geht es so langsam, daß ein Theil des Wassers als Eis sitzen bleibt. Zudem nun über den ersten gefrorenen Tropfen ein zweiter hinwegläuft, läßt auch rer etwas als Eis daran sitzen, ein dritter und vierter desgleichen, bis so nach und nach ein ganzer Zapfen entsteht. 6. Die Eisdecke über dem Wasser. Bei starker Kälte fin- dest du wohl, daß das Wasser in der Küche im Wassereimer gefroren ist. Indeß ist nicht alles Wasser zu Eis geworden, sondern nur die obere Schicht, die je nach der größeren oder geringeren Kälte dicker oder dünner ist. Diese Eisschicht bedeckt das darunter be- findliche Wasser, ist also eine Decke, und weil sie von Eis ist, eine Eisdecke. Will man von dem Wasser gebrauchen, so muß man die Decke zerschlagen. Das kann man auch leicht, denn das Eis ist spröde. Zwar sitzt es fest zusammen und ist hart anzufühlen; aber Holz, Stein und Eisen sind viel härter und brechen nicht so leicht, wie Eis. Eine Eisdecke bildet sich nun bei Frostwetter nicht bloß im Wassereimer der Küche, sondern mehr noch bei jedem Wasser im Freien, z. B. im Rinnstein, im Bache, im Teiche rc. Im Bach und Fluß kommt sie aber nicht so rasch wie im See; warum wol nicht? Oft wird die Decke so dick, daß man darauf gehen kann. Das muß man aber nicht zu früh versuchen, weil inan dann Gefahr läuft, einzubrechen und zu ertrinken. Knaben gehen gerne auf's Eis, aber auch Erwachsene. Viele laufen daselbst Schlittschuhe, Andere fahren im Schlitten und noch Andere glit- schen auf der Glitsch- oder Rutschbahn. Mitunter wird ein Theil der Eisdecke von den Menschen auf- gebrochen, auf Wagen gepackt und nach Hause gefahren. Hier ver- wahrt man die Stücke in einem tiefen Keller, der deshalb auch Eis- keller genannl^wirt. Erst im Sommer holt man das meiste da- von wieder heraus. Wenn es dann recht warm ist, so ißt man es, nachdem man es mit dem Saft von Erdbeeren oder andern Früchten^zubereitet hat, um sich abzukühlen^und zu erfrischen.fauck verschreibt der Arzt es zuweilen seinen Kranken bei hitzigen Fiebern.
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