1866 -
Regensburg [u.a.]
: Pustet
- Autor: Schätz, Joseph
- Sammlung: Politikschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule
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Käfern und dergleichen. Der Igel ist also ein nützliches Thier.
Ist es wohl recht, wenn man ihn verfolgt und tobtet?
40. Dcr Fuchs und der Iycl.
Ein stolzer Fuchs besprach sich mit dem Igel und fragte ihn,
wie er es mache, wenn ihn die Hunde verfolgten? Ich habe
dann einen einzigen Kunstgriff, antwortete der Igel ganz beschei-
den. Einen einzigen? Dann muß ich dich bedauern; denn ich
habe deren wenigstens hundert. So prahlte der Fuchs. In eben
dem Augenblicke hörten sie die Hunde bellen und sahen, ehe sie
entfliehen konnten, Jäger herbeieilen. Der Igel rollte sich zusam-
men und war nun überall stachlicht. Die Hunde bißen an ihm
sich blutig.
Abgeschreckt hiedurch gingen sie auf den Fuchs los. Ver-
gebens nahm dieser zu List und Seitensprüngen seine Zuflucht.
Es machte freilich den Hunden den Sieg über ihn schwer, aber
sie erhaschten ihn endlich, und erwürgten ihn. Ach! seufzte der
Igel, der von ferne zusah, ach, daß er noch lebte! Jetzt würde
er eingestehen, daß eine Kunst, die man recht erlernt, besser sei,
als hundert andere, die nichts nützen.
4 i. Dcr Hirsch.
Der Hirsch ist ein schnellfüßiges, flüchtiges und verschlage-
nes Thier, welches den Jäger und seine Hunde, aber nicht den
Landmann und andere Menschen scheuet, und sich unter gewissen
Umständen, z. B. in die Enge getrieben, seines Geweihes als
Waffen bedient. Er hat einen feinen Geruch, ein leises Gehör
und ein scharfes Gesicht. Seine Stimme gleicht dem Brüllen des
Rindviehes. Er nährt sich einzig von Gewächsen, z. B. Kraü-
tern, Kohl, Getreide, allerlei Beeren, wildem Obst, jungen Schöß-
lingen der Weiden und Birken und anderer Baüme. Auf Ge-
treidefeldern richtet er oft großen Schaden an. Daher wird er
von dem Jäger erschossen. Sein Fleisch ist sehr wohlschmeckend.
Die Haut liefert ein sehr dauerhaftes Leder zu Beinkleidern und
Handschuhen. Der Talg dient bei leichten Verwundungen zu
Salben und Pflastern. Das Geweih wird zu Messerheften und
Hirschfüngergriffen benützt.
42. Der Hirsch am Dache.
Ein Hirsch trank aus einem kleinen Gewässer, und erblickte
in demselben sein Bild. — „Fürwahr," rief er, „die Natur meinte