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1. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 214

1902 - Altenburg : Bonde
214 und Nacht offen, und wenn man in die Stadt kam, sah man niemand auf den Gaffen als die Totengräber mit den Totenwagen. Endlich konnte Rinckart das fchwergeplagte Deutschland auffordern zu singen: Nun danket alle Gott! Am 24. Oktober 1648 wurde der Friede geschloffen. In unserem Heimatlande war durchschnittlich von drei Einwohnern nur einer am Leben geblieben. Das Land war fast überall eine wüste Einöde geworden, bedeckt mit den Ruinen nieder- gebrannter Dörfer und Städte. Was von der Bevölkerung übrigge- blieben, war ein verwildertes, bettelarmes Geschlecht; weit über ein Jahrhundert hat unser Volk gebraucht, um sich von dem Elende dieses schrecklichen Krieges einigermaßen zu erholen. Runkwitz. 95. Heinrich Posthumus. Unter den Regenten der jüngeren Linie ist der berühmteste Heinrich Po st Humus, der Sohn Heinrichs des Jüngeren, des Stifters der jüngeren Linie. Er wurde erst 2 Monate nach dem Tode feines Vaters, am 10. Juni 1572, zu Gera geboren und erhielt davon den Namen Posthumus, d. i. der Nachgeborene. Unter der Vormund- schaft feiner vortrefflichen Mutter Dorothea, einer geborenen Gräfin Solms, erhielt er eine fromme und sorgfältige Erziehung. In allen ritterlichen Leibesübungen erwarb er sich eine große Geschicklichkeit. Aufgeweckten und lebhaften Geistes machte er auch in feiner geistigen Ausbildung tüchtige Fortschritte, so daß er sich nachmals durch feine Gelehrsamkeit vor feinen Standesgenoffen auszeichnete und zeitlebens eine ungewöhnliche Liebe zu den Wissenschaften bewahrte. Unter Führung feines Lehrers, des späteren Superintendenten Friedrich Glaser, besuchte er die Universitäten Jena und Straßburg. Er war schon damals ein frommer Jüngling, der sich von dem rohen und sittenlosen Treiben, wie es dort vielfach herrschte, fernhielt und die Predigten, die er sonntäglich hörte, aufzuschreiben pflegte. Er hat diese Übung der Gottseligkeit nachmals feinen Kindern als Andenken hinterlassen. Seinem Lehrer bewies er bis an fein Ende eine große Anhänglichkeit und Verehrung. Erst nach dem Tode feiner frommen Mutter, welche am 18. Sep- tember 1595 starb, übernahm er die Regierung und waltete dann vierzig Jahr segensreich über feinem Lande. Mit großem Eifer widmete er sich den Regierungsgefchäften, nur darauf bedacht, das leibliche und geistliche Wohl feiner Unterthanen zu fördern. Er stand schon früh um 4 Uhr auf und war ungemein thätig; den Beratungen
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