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1. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 228

1902 - Altenburg : Bonde
228 Weil die Hände des Türken reichlich gefüllt waren, so benutzte Heinrich die Gelegenheit, die berühmtesten Schlachtfelder Griechenlands und einige seiner an alten Kunstdenkmälern reichen Städte zu besuchen. Kaum war er nach dreijähriger Abwesenheit im Schoße der Familie ein wenig heimisch geworden, so ließ er sich von seinem Vetter, Heinrich dem Feldmarschall, bereden, mit diesem gegen Ludwig Xiv., den räuberischen König von Frankreich, zu Felde zu ziehen. Bei der Belagerung von Mainz, das in den Händen der Franzosen war, stürzte Graf Heinrich so unglücklich vom Pferde, daß der alte Schaden am Beine wieder aufbrach und Heinrich vom langen Krankenlager als ein lahmer Mann aufstand. An die Stelle der Kriegsfahrten traten nun die Friedensjahre. Schon 1678 hatte sich Heinrich mit seinen Brüdern in das väterliche Erbe geteilt. Während der eine Lobenstein, der andere Hirschberg überkam, erhielt er als der Jüngste die übrigen vom Vater neu erworbenen Besitzungen. Da aber in denselben weder eine Stadt, noch ein Schloß war, so baute sich Heinrich in Ebersdorf, das Heinrich I. von Schleiz schon 1682 für sein Mündel gekauft hatte, auf der Stelle des alten Rittersitzes in den Jahren 1690 bis 1693 ein schönes Residenzschloß. Eine wahre Herzensfreude war es für ihn, daß sein treuer Türke bald nach dem Einzuge in das neue Heim durch die heilige Taufe in die Gemeinschaft der christlichen Kirche sich aufnehmen ließ und nun Herr und Diener durch den Glauben an den gemeinsamen Herrn sich um so enger verbunden fühlten. Heinrich starb in Ebersdorf 1711. Die von ihm gegründete Linie Ebersdors ist mit Fürst Heinrich Lxxii. erloschen, der 1855 zu Dresden starb, nachdem er schon am 1. Oktober 1848 die Regierung zu Gunsten des Hauses Schleiz freiwillig niedergelegt hatte. Nunkwitz. 100. Aug. Herrn. Francke. In Glaucha, dem Teile der Stadt Halle, in welchem Aug. Herrn. Francke Pastor war, galt die Sitte, dass die Armen an einem bestimmten Wochentage sich ihr Brot vor den Thüren der Leute holten. Als sie einst auch an Franckes Haus kamen, liess er sie eintreten, unterredete sich mit ihnen über den Katechismus und wiederholte das, so oft sie kamen. Da er aber je länger, je mehr sich von der schrecklichen Unwissenheit, be- sonders auch der Kinder, überzeugte, gab er den Eltern ein wöchentliches Schulgeld für diese. Aber das Geld holten sie nun wohl ab, doch die Kinder schickten sie nicht zur Schule. Doch nur um so mehr dachte der treue Mann daran, wie ihnen
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