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1. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 371

1902 - Altenburg : Bonde
371 Aber Jerusalem ist eben keine gewöhnliche Stadt, sie ist eine Welt voller Geschichte und heiliger Erinnerungen. Der Kronprinz besuchte die Orte, in denen einst Jesus geweilt, die Stätten, welche sein Fuß betreten. Er besuchte die Grabeskirche, in welcher sich die Grabstätte Christi in einer erleuchteten Nische befindet, dann Golgatha, den Hügel, ans dem jetzt mehrere Kapellen stehen. Er durchschritt den Schmerzens- weg, ging in verschiedene Häuser und sah andere Stätten, welche durch die Erinnerung geheiligt sind. Dann trat er hinaus durch das Stephans- thor zur Straße, die in das Kidronthal, das alte Thal Josaphat, führt. Eine Brücke über das Bett des ausgetrockneten Kidronflusses führt zum Garten Gethsemane, in welchem, von einer Mauer umschlossen, noch eine Anzahl sehr alter Ölbäume, wohl noch Zeugen der alten Leidens- geschichte, blühen. In der Nähe von Gethsemane liegt der Ölberg, in mehrere Kuppen geschieden, mit wenigen Ölbäumen bewachsen. Eine Himmelfahrtskapelle, ein Derwischkloster und ein kleines Dorf befinden sich auf den einzelnen Gipfeln. Vom Ölberg aus sah der Kronprinz die Sonne über Jerusalem untergehen. Die Strahlen beleuchteten mit goldigem Rot „die heilige und herrliche Stadt" und die kahlen grauen Berge. „Diesen ersten Abend in Jerusalem", schrieb der Kronprinz in sein Tagebuch, „an welchem ich vom Ölberg aus den Sonnenuntergang betrachtete, indem jene großartige Stille in der Natur eintrat, die schon an jedem anderen Orte etwas Feierliches hat, werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Hier konnte das Gemüt sich von der Erde abwenden und dem Gedanken ungestört nachhängen, der jedes Christen Innerstes bewegt, wenn er ans das große Erlösungswerk zurückblickt, das an dieser Stätte seinen erhebendsten Ausgangspunkt feierte. Das Nachlesen der Lieblingsstellen in den Evangelien an solchem Orte ist ein Gottes- dienst für sich." Kühne. 165. Lin 6dln68l80ll68 6lu8tniu1ll. Linen der interessantesten Zwischenfälle wählend, unseres Aufenthaltes in Schang-hai bildete ein echt chinesisches Mahl, welches ein reicher einheimischer Kaufmann uns zu Ehren gab. Die grossen, nach Landessitte auf blutrotem Papier in chinesischer Sprache geschriebenen Einlasskarten, in gleichfalls blutroten Umschlägen steckend, wurden den geladenen Gästen schon mehrere Tage vorher ins Haus gesandt. Um 8 Uhr abends begann das Fest. Das Haus unseres Gastgebers ist wie alle Wohnhäuser reicher Chinesen mit einer 24*
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