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1. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 473

1902 - Altenburg : Bonde
473 heftiger ist die hier stattfindende Strömung. Man halte nur die Hand an das Schlüsselloch oder an eine Hitze des Fenster- flügels, und man wird sich bald davon überzeugen. Die Luft strömt durch Spalten, die unser Auge kaum bemerkt, und reifst bei dieser Gelegenheit feine Staubteilchen mit sich fort. Wer hätte nicht die Stäubchen im Sonnenstrahle tanzen sehen ? Und dies sind immer noch welche von der grossem Sorte. Im Wohnzimmer brauchen wir aber gar nicht erst auf Ankunft des Staubes von draussen zu warten; es wird in der Stube selbst genug erzeugt. Die Dielen des Fussbodens treten sich ab; in alten Zimmern erscheinen sie ausgelaufen und un- eben. Die Decken und Teppiche werden abgenutzt; nach einigen Jahren zerschlitzen sie und müssen ersetzt werden. Hast du dir wohl einmal ausgerechnet, wie viel in deinem Hause jähr- lich Stiefel- und Schuhsohlen abgelaufen, wie viel Kleidungs- stücke abgetragen werden ? Ein Teil davon nutzt sich immer im Zimmer ab und nicht gerade der kleinste. Untersuchen wir mit Hilfe des Mikroskops ein Häufchen Staub , so treffen wir die Spuren der verschiedensten Gegenstände beisammen: hier ein schwarzes Wollenfäserchen, daneben ein Flöckchen weifser Baumwolle, dann ein wenig Seide. Nicht wenige Staubteile sind Hufs, der entweder aus der Lampe oder aus dem Ofen stammt. Es folgt dann ein winziges Endchen einer Feder, dann ein Haar vom Pelze, ein Holzsplitterchen, ein Sandkörnchen, ein Eisenkrümelchen, ein Mehlstäubchen, vielleicht auch eine zierliche Flügelschuppe von einer Motte oder ein Endchen von einem Fliegenbeine. So viel Gegenstände im Zimmer und aussen herum in der Nähe sind, von ebenso vielen könnten wir auch Spuren im Staube antreffen. Hautschuppen von unserm eignen Körper werden selten dazwischen fehlen. Alle Metalle werden dabei mit vertreten sein , kostbares Gold und Silber vom Ge- schmeide, das sich abnutzt, und harter Stahl vom Messer, dessen Klinge von Jahr zu Jahr kleiner wird. Man trifft Stäubchen, aus allen Teilen der Erde stammend, vielleicht auf dem Gold- schnitte eines Buches an, das längere Zeit unbenutzt dastand. Hier ruht neben dem Endchen einer Eiderdune, die an den eisigen Küsten Grönlands und Islands gesammelt ward, ein Fäserchen Baumwolle, das durch Neger am südlichen Mississippi gepflückt wurde. Ein Mehlstäubchen von Reis aus Ostindien hat sich zu einem Seidenfädchen gesellt, das von einer Raupe
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