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1. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 64

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
64 Friedrich Wilhelm Hl. (1797—1840.) , ^ „Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Persönlichkeit. Im Gegensatz zu seinem Vater zierten Einfachheit und Sparsamkeit diesen Herrscher von frühester Jugend an. Von seiner tiefen Fröm- migkeit zeugen die Worte, die er später oft im Hinblick auf die trüben Zeiten seiner Regierung sprach: „Wäre Gottes Wort nicht mein Trost gewesen, ich wäre tu meinem Elend vergangen." Als Kronprinz vermählte er sich mit der schönen und tugendhaftett Prinzessitt Luise von Mecklenburg-Strelitz. Das junge Paar weilte am liebsten aus dem stillen Gute Paretz bei Potsdam und gab dem ganzen Lande das Muster einer einfachen Häuslichkeit und eines glücklichen Familienlebens. Der unglückliche Krieg mit Frankreich 1806/07. Veranlassung. Friedrich Wilhelm war ein Mann des Friedens. Trotz der Bitten Rußlands, Österreichs und Englands schloß er sich nicht den Bünd- nissen gegen Napoleon an. Zudem wußte er, daß das preußische Heer gegenüber der Kriegskunst Napoleons znrückgeblie- hcit war. Aber Napoleon reizte Preußen so lange, bis es ihm den Krieg erklärte. Ohne zu fragen, ließ er 1895 seine Trup- pen durch preußisches Gebiet (Ansbach) marschieren. Dann nötigte er Preußen, aus Ansbach und Cleve zu verzichten und dafür Hannover, das er den Eng- ländern genommen hatte, zu besetzen. Gleichzeitig sollte Preußen den engli- schen Schiffen alle Häfen verschließen. So verfeindete sich Preußen mit Eng- land. Als der Rheinbund gegründet war, riet Napoleon Preußen, einen Nordbund zu gründen. Zu gleicher Zeit aber hintertrieb er dessen Bildung. Bald darauf unterhandelte er auch mit Eng- land wegen der Rückgabe Hannovers. Da Friedrich Wilhelm m. endlich erklärte Preußen an Napoleon den Krieg. Vergebens sah sich Preußen nach Bundesgenossen um. Nur Sachsen und Weimar, später auch Rußland, sagten Hilfe zu. Heerwesen. Aus falscher Sparsamkeit war seit Friedrich dem Großen in Preußen wenig für das Heer getan worden. Man hatte es weder vermehrt noch besser gegliedert. Auch in Verpflegung und Ausrüstung war alles beim alten geblieben. Die Gewehre waren schlecht, die Uniformen unpraktisch. Viele Offiziere waren zu alt, die Festungskommandanten zum Teil gebrechliche Greise. Zähe hielt man im preußischen Heere an der veralteten Gefechtsweise fest, in geschlossenen Heersäulen vorzugehen, während Napoleon lang ausgedehnte Schützen- ketten verwandte. Jena und Auerstäöt. Mit gewohnter Schnelligkeit drangen die Fran- zosen über den Thüringer Wald vor und trafen bei S a a l f e l d auf die preu- ßische Vorhut unter Prinz Louis Ferdinand. Sie wurde geschlagen, der Prinz aber starb den Heldentod. Bei Jena stand ein größeres preußisches Heer unter Hohen- lohe. Dieser hatte einige wichtige Stellungen unbesetzt gelassen. Das rächte sich sehr.
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