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1. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 202

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
202 — Früher hieß es: „Lin Klingenberger Spatz kann nicht über den Main fliegen" (weil er vor Lfunger zu schwach dazu ist). Dafür ist das Gebirge aus- gezeichnet durch große und schöne Waldungen, in denen prachtvolle Lichen- und Buchenbestände mit kräftigen Tannen und Fichten abwechseln. Aus diesem wald- reichtun: beruht eine sehr verbreitete Holzindustrie und ein lebhafter Holzhandel, namentlich mit Lichenholz für Schiffbau. Die Rhön ist höher als der Spessart (Wasser kuppe 950 m) und kann als seine Fortsetzung angesehen werden. Die bsohe Rhön im Süden ist ein kaltes und ödes Gebirgsland („3/4 des Jahres Winter und x/4 kalt"). Die nordwestliche Rhön, die Vorderrhön, ist niedriger und freundlicher und weist eine Reihe schön gerundeter Bergsormen aus. Überhaupt ist die Rhön besser als ihr Ruf, wie der Fremdenverkehr be- stätigt. Die bsöhen werden wieder ausgeforstet, wenn auch der Boden großen- teils grünlich ist, so sind doch Ackerbau und Viehzucht, besonders Rinderzucht Vaupt- erwerbsquellen der Bewohner. Auch Weberei, bsolzarbeit und Steinbruchbetrieb ist zu nennen. In den höchster: Teiler: gedeihen fast nur lhaser und Kartoffeln wie anderswo auch. Tiefere tagen bringe:: aber auch vorzügliches Obst. Die Oberrheinische Tiefebene. (Das Gebiet des mittleren Rheins.) Lage und Entstehung. Die Oberrheinische Tiefebene, die beginnt, wo sich der Rhein plötzlich rrach Norden wendet (Basel), und beirr: Linflusse der Nah? in der: Rheir: (Bingen) endet, erscheint uns als eine lar:ggestreckte, schmale Tiefebene (etwa 350 km lang und nur 30—^0 km breit), westliche und östliche Begrenzung? Vor vielen Jahrtausenden, als die Lrdrinde noch nicht ganz erkaltet war, bildete die fetzige Oberrheinische Tiefebene mit den sie einrahmenden Gebirger: im Osten urrd Wester: ein zusammenhängendes Gebirge. Durch die fortschreitende Abkühlung entstand in der Mitte des Gebirges eine allmähliche Lii:senkung, die fetzige Tiefebene. Später füllte sich die große Talspalte mit Wasser; es entstand eii: See. Irr: Norden war derselbe durch Taunus und bf u n s r ü ck , die zu damaliger Zeit noch eine Gebirgskette bildeten, abgeschlossen, so daß sich das Wasser einen Abfluß durch die wetterau zur Weser suchte. Da erhob sich der Vogelsberg und versperrte dem Wasser der: weg. Das Wasser war gezwungen, sich einer: anderen Ausweg zu suchen; es fand denselben, indem es im Norder: das vorgelagerte Gebirge durchsägte. Auf diese weise entleerte sich der große See allmählich, und die weite Lbene war freigelegt. Ir: der Mitte derselben grub sich später der Rheir: sein Bett. Lir:en gewichtiger: Zeuger: für die gewaltiger: Veränderungen jener Zeit besitzen wir heute noch in: Kais e r st u h l, nordwestlich vor: F r e i - bürg. Als die Berge einsanken, kornüe es nicht ausbleiben, daß die gedrückten feuriger: Massen irr: Lrdir:nern durch die entstandenen Risse hervorquollen und sich, schrwll erkaltend, über die Lbene ergossen, wiederholte sich ein solcher Ausbruch an derselbe!: Stelle mehrmals, so mußte sich über den: Spalt aus der: Auswurfmassen ein Berg aufbauen. Der Kaiserstuhl ist vulkanischer: Ursprungs. Noch andere Erscheinungen der Jetztzeit haben ihrer: Ursprung m jenen in grauer Vorzeit liegender: Ereignissen: die warmen b) e i l q u e l l e n am Rande der Tiefebene. (Baden-Bade n.) Bodenbeschaffenheit und Bewässerung, wie ein Wildwasser gleich der: Alpenflüssen auf der Süddeutschen Hochebene strömte der Rhein rauschend abwärts. Auf seinen: Oberlaufe hatte er viel Geröll mit sich fort- gerissen. Infolge des ruhiger: Laufes in der Lbene sank dieses zu Boden. Das Flußbett wurde dadurch erhöht, und der Fluß mußte sich Auswege suchen. So bildete:: sich Flußarme. Zwischen und seitwärts von dieser: Flußarmen, von denen viele durch die Kanalisierung des Flusses zu „toten" Läufer: geworden
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