Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 249

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
249 der Erbauung und Ausrüstung der Seeschiffe dienen, und in der Verarbeitung überseeischer Rohstoffe (Reisstärke-, Jute-, Zigarren- und Tabaksabrikation). Dem Schiffbau dienen 6 Wersten. B r e in e n ist die zweite Seehandelsstadt des Deutschen Reiches. ffier hat der Norddeutsche Lloyd, die zweitgrößte Schiffahrtsgesellschaft der Erde, seinen Sitz. Seeschiffe bis 5vz m Tiefgang können die Stadt erreichen, von der ehemaligen ffansaherrlichkeit zeugt neben anderen prächtigen Gebäuden das Rathaus mit dem berühmten Ratskeller. Dort lagert auch der älteste Rheinwein, den man kennt; ein Faß ist von {62%. Nur als Ehrentrunk und ausnahmsweise als Krankengabe wird davon genommen, wo die meerbusen- artige Ausweitung der Weser beginnt, liegt Bremens Vorhasen, Bremer- haven, der vor Hamburg den Vorzug hat, säst den ganzen Winter eis- frei zu sein. Die Freie Stadt Hamburg, ^00 qkm, hat <)60 000 Einwohner, die zu Yio evangelisch sind. Die Bewohner sind nur zur Hälfte Angehörige des Ham- burger Staatsgebietes; fast die Hälfte find Angehörige anderer deutscher Bundes- staaten, die übrigen gehören anderen europäischen und außereuropäischen Staaten an. Das Landgebiet, das meist fruchtbares Marschland ist, treibt Acker- und Gartenbau und Viehzucht. Hamburgs Tharakter aber ist die Pflege des über- seeischen Handels und der Seeschiffahrt. Der Verkehr umfaßt die ganze Erde, geht aber vorzugsweise nach England, Nord- und Südamerika. Nächst Bremen ist Hamburg der wichtigste Auswandererplatz. Die bedeutendste Dampsschiss- sahrtsgesellschast ist die „Hamburg-Amerika-Linie" mit ihren Riesen-Schnell- dampsern. Als Linfuhrprodukte kommen besonders in Betracht: Kaffee, Roh- zucker, wildhäute, Farbhölzer, während Bremen mehr Tabak, Baumwolle und Petroleum einführt. Die Industrie erstreckt sich meist aus den Schiffbau und die Schisssverproviantierung, den Maschinenbau und die Herstellung von optischen Instrumenten, Hamburg ist der erste Seehandelsplatz des Deutschen Reiches, es ist ein Welthandelsplatz. Der Hafen nimmt ein Gebiet von (0 qkm ein und kostete (50 Millionen Mark. Jährlich lausen über (3 000 Schisse aller seefahrenden Nationen und ^4 000 Flußschiffe ein. Dazu kommt, daß Hamburg Kreuzungs- und Endpunkt wichtiger Fernbahnen ist. Hamburg ist auch der Sitz der Deutschen See- warte, die dem Reiche gehört und durch Sturmwarnungen, Wetterberichte, Seekarten usw. weithin großen Nutzen bringt. Am äußersten linken Ufer der (5 km breiten Elbmündung liegt Cuxhaven mit wichtigen Strandbesestigungen. Die Freie Stadt Lübeck ist 300 qkm groß mit (((000 fast durchweg evan- gelischer! Einwohnern. Die Bewohner beschäftigen sich in der Stadt mit Handel, aus dem Lande mit Ackerbau. Die Handelsgegenstände sind Holz aus Schweden, Finnland und Rußland, Getreide aus Rußland, Eisen und Zündhölzer aus Schweden, weine aus Frankreich und Spanien. Die freie Stadt Lübeck liegt auf einem Hügelrücken, der im Westen zur schmalen, für Seeschiffe ausgetiesten Trave führt. Die hohen Türme, die festen Tore, die gotischen Kirchen, das ehrwürdige Rathaus, die prächtigen altertümlichen Giebelhäuser erinnern an die glanzvollen Tage im Mittelalter. Lübeck war das Haupt der Hansa, hier wurden die Hansatage gehalten. Vorhafen ist Travemünde. Das Herzogtum Braunschweig, 3600 qkm, hat 500000 meist evan- gelische Einwohner. Acker- und Gartenland machen die Hälfte des Bodens aus; an Wald ist das Land im Harz und im Wesergebirge reich, ebenso an Braunkohlen, Eisen und Blei. Die Industrie ist besonders in Zucker, Maschinen und Chemikalien bedeutend. Braunschweig liegt an der Kreuzung wichtiger Durchgangsstraßen und hat auch heute noch besuchte Messen. Auch als Industriestadt und durch Gemüse- konserven und Wurstwarensabriken ist die Stadt bekannt. Im Dome ruht Hein-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer