1873 -
Oldenburg
: Stalling
- Autor: Stacke, Ludwig Christoph
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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nach Asien; an den König Artaxerxes, den Nachfolger des
Terxes, hatte er schon ein Schreiben folgenden Inhalts geschickt:
„Ich, Themistokles, komme zu dir, der ich, so lange ich
mich gegen deines Vaters Angriffe zu vertheidigen genöthigt
war, deinem Hause am meisten von allen Griechen Schaden
zugefügt, aber noch weit mehr Gutes erwiesen habe, nachdem
ich mich wieder in Sicherheit befand, er aber unter Gefahren
sich Zurückzog. Denn ich habe ihn benachrichtigt, daß man
damit umging, die Brücken über den Hellespont zu zerstören.
Man ist mir daher Dank für meine Wohlthat schuldig: und
auch jetzt noch im Stande, dir wichtige Dienste zu leisten, bin
ich hierher gekommen, da mich die Griechen wegen meiner
Freundschaft gegen dich verfolgen. Ich will aber nach Jahres-
frist dir selbst eröffnen, warum ich hierher gekommen."
Der König bewunderte den Verstand des Themistokles
und billigte seinen Plan. Themistokles machte sich in Jahres-
frist mit der Persischen Sprache und den Landessitten bekannt
und erschien nach Verlauf des Jahres vor dem König. Er
gelangte wegen seines Ruhmes bei ihm zu großem Ansehen,
besonders weil er dem König Hoffnung zur Unterwerfung
Griechenlands machte und sich in jeder Hinsicht als einen
einsichtsvollen Mann bewies. Der König beschenkte ihn reichlich
und gab ihm drei Städte Zu seinem Unterhalte: Magnesia
sollte ihm das Brod, Lampsaküs den Wein und Myus die
Zukost liefern. Ueber seinen Tod sind die Nachrichten ver-
schieden;,nach der einen starb er an einer Krankheit, nach der
^.^^andern an Gift, das er freiwillig genommen habe, weil er
dem König sein Versprechen, Griechenland zu unterwerfen, nicht
halten konnte oder wollte. Zu Magnesia wurde er begraben,
jedoch sagte ein Gerücht, seine Gebeine seien heimlich nach
Attika gebracht und dort beigesetzt.
Vier Jahre vor Themistokles Verbannung war auch
fsfriftibes gestorben in solcher Armuth, daß er kaum die Kosten
y seines Begräbnisses hinterließ. Die dankbaren Athener statteten
seine Töchter auf öffentliche Kosten aus.