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1873 -
Oldenburg
: Stalling
- Autor: Stacke, Ludwig Christoph
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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ihn zu schonen und leben zu lassen, da er, wenn er entkomme,
sofort Rache nehmen würde. Alexander fragte: „Warum
eilt denn Pelopidas zum Tode?" — „Damit du," antwortete
Pelopidas, „den Göttern desto verhaßter werdest und ein um
so schmählicheres Ende nehmest." Bald zwang aber Epami-
nondas an der Spitze eines Heeres den Alexander zur Aus-
lieferung des Pelopidas. Auf einem späteren Zuge gegen
Alexander verlor Pelopidas in einer Schlacht sein Leben (364).
Der Krieg gegen Sparta hatte seinen Fortgang. Noch
dreimal drang Epaminondas in den Peloponnes. Bei dem
letzten Einfall kam es zwischen den Thebanern und Lacedä-
moniern zur Schlacht bei Mantinea (362). Schon hatte
Epaminondas die Schlachtlinie der Feinde durchbrochen, als
ein Wurfspeer seine Brust durchbohrte. Tödlich verwundet
sank er nieder. Die Aerzte erklärten, er werde sterben, sobald
man das Eisen aus der Wunde ziehe. Epaminondas war
besorgt, sein Schild möchte in die Hände der Feinde gefallen
sein; als man ihm denselben zeigte, küßte er ihn als den
treuen Begleiter seines Ruhmes. Jetzt kam die Nachricht
von dem Siege der Thebaner; da rief Epaminondas: „Nun
habe ich genug gelebt!" und ließ das Eisen aus der Brust
ziehen. Als seine Freunde beklagten, daß er keine Söhne
hinterlasse, antwortete er sterbend: „Ich hinterlasse zwei un-
sterbliche Töchter, die Schlachten bei Leuktra und Mantinea!"
und verschied. — Nach seinem Tode sank Theben schnell
von der Höhe seiner Macht und Blüthe in seine vorige Un-
bedeutendheit zurück.
Xxxi.
Philipp, König von Macedonie». 360—336
vor Chr. — Demosthenes. Phokion.
Als Pelopidas in Thessalien kämpfte, griff er auch in
die Angelegenheiten des Makedonischen Reiches ein und be-
festigte den König Alexander, den ältesten Sohn des Amynthas,
auf dem Throne; den jüngsten aber, Philipp, nahm er
als Geißel mit nach Theben. Hier lebte Philipp im Hause
Stacke, Griech. Geschichte. 10. Aufl. 15