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1. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 239

1873 - Oldenburg : Stalling
239 denn nicht gesiegt," entgegnete der König, ,,da wir den Feind nun endlich vor uns haben und ihn nicht erst durch Wüsten mehr aufsuchen dürfen?" In der Schlacht leisteten die Perser, namentlich ihre Reiterei, tapferen Widerstand; der linke Flügel der Macedonier, den Parmenio befehligte, gerieth ins Ge- dränge, auf dem rechten Flügel aber war Alexander entschie- den im Vortheil und stellte auch den Kampf auf dem linken glücklich wieder her. Die Folge dieses Sieges war, daß die Hauptstädte Babylon, Susa und Persepolis dem Sieger ihre Thore öffneten. Hier fand Alexander ungeheure Schätze, mit denen er seine Freunde, seine Officiere und Soldaten bereicherte. Einst brachte ihm ein Hauptmann den Kopf eines erlegten Feindes und sagte: „In unserem Lande er- hält man dafür einen goldenen Becher." — „Doch nur einen leeren," antwortete Alexander, „ich will dir diesen voll ein- schenken und ihn dir zutrinken." Ein andermal sah er einen Soldaten einen Esel mit königlichem Gelde vor sich hertreiben. Da der Esel ermüdet war und kaum mehr fort konnte, nahm ihm der Soldat seine Last ab und trug sie keuchend weiter. „Werde nicht müde," rief ihm Alexander zu, „sondern trage es den übrigen Weg noch vollends für dich in dein Zelt." Der geschlagene Dareios war nach Medien und von da nach den nördlichen Provinzen seines Reiches geflohen, und Alexander machte sich auf, ihn zu verfolgen. Auf dem Zuge erfuhr er, daß der Satrap B esso s sich gegen den unglück- lichen Dareios empört habe, und ihn gefangen mit sich führe. Alexander eilte dem Verräther nach. Auf diesem Zuge litt das Heer, da das Wasser gänzlich mangelte, einen quälenden Durst. Endlich brachte ein Soldat dem dürstenden Alexander Wasser in einem Helme. Er nahm es; da er aber seine Soldaten eben so, wie er, vor Durst lechzen sah, sagte er: „Wenn ich allein trinken wollte, so würden diese hier den Muth verlieren," und goß das Wasser aus. Die Soldaten riefen voll Bewunderung über die Enthaltsamkeit des Königs: „Wir sind nicht ermattet, wir sind auch nicht durstig, ja wir halten uns auch nicht für sterblich, so lange wir einen solchen König haben." Bessos dachte bei der Verfolgung durch Alexander nur auf seine eigene Rettung; zuvor aber brachte er mit seinen.
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