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1. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 431

1906 - Wittenberg : Herrosé
Xiv. Weite Welt und Wanderung ins Weite. 431 wagerechter Fläche allmählich zu fließen aufhört, sitikt der Schmutz nieder und bildet Sand- und Schlammablagerungen. Werden diese nie entfernt, so wird der Hofplatz liach und nach von einer Schlammfchicht vollständig bedeckt werden, — das Urgebirge ist von neuen Erd- massen überdeckt. In der allerersten Zeit der Urperiode konnte das natürlich noch nicht geschehen, da die höher gelegenen Gebiete, von denen herab Schlamm und Sand hätten heruntergespült werden sollen, selber noch felseithart waren. Aber im Laufe der Zeit zermürbten die Einflüsse der Atmosphäre (besonders geschieht das durch Frost und Hitze) die Gebirge, die der Regen dann immer wieder rein wusch. Das Abgetragene wurde in die Ebenen und Niederungen oder auch in die Ozeane geschwemmt, wo im Laufe der Jahrtausende über dem Urgebirge Erdschichten von ungeheurer Mächtigkeit entstanden. Unser Regenwasser konnte nur das niederschlagen, was es unterwegs mit sich fortgerissen hatte; die Flüsse und Ozeane führen aber auch Eigenprodukte mit sich, die sie ablagern können. Es jinb das vor allem die Kalk- und Salzbestandteile des Wassers, wozu noch die kalkigeil Schalen gewisser Tiere kommen. Durch Absetzung der- artiger Stoffe sind die Kalk-, Kreide- und Salzschichtungen mtb -gebirge entstanden. — Wir müssen also bei der heutigen Erd- kruste uliterscheiden n) das Urgebirge, b) die dilrch das Wasser besorgten Schichtungen, und zwar 1. sandige und tonige, 2. kalkige, 3. salzige Schichtnngell. Nach drei Jahren kehren wir von einem Aufenthalt in derfreinde in die Heimat zurück lind suchell unseren Hofplatz auf. Wir hatten gebeten, ihli nicht zu benutzen, allch den auftreibenden Schmutz liicht zu entfernen. Es hatte sich denn auch eine stattliche Schicht gebildet. Mit einem steinen Löffel graben wir in dieselbe hinein. In der obereil Schicht finden wir ab und zu ein Haferkorli und Haferspreu: Das Feld muß im legten Sommer, sagen wir 1894, mit Hafer bestellt ge- wesen sein. Etlvas tiefer suchen wir vergeblich nach irgend welchen Ernteresten. Die Schicht wird im Winter, als der Äcker gepflügt loar, abgesetzt [ein. Wieder ein wellig tiefer finden wir hin llnd wieder Weizenkörner, sogar eine ganze Weizenähre entdecken wir; wir sind ill der Frühjahrsschicht des Jahres 1893. Dann fehleil wieder Körner nnb Spreu, wir sind wieder in einer Winterschicht. Sie hat aber gegen die frühere eine auffällig hellgraue Farbe. Wir untersuchen sie und finden, daß sie stark iilit Mergel durchsetzt ist. Über die Ursache sind wir nicht tange im Unklaren: Der Acker muß int Winter 1892 bemergelt worden sein, lvobei der Mergel tangere Zeit frei liegen blieb. Noch tiefer brillgell wir Rapskörner und -schoten zutage, ein Beweis, daß das Feld im Sommer 1892 mit Rapssaat bebaut war. Wir graben weiter und treffen schwärzlich gefärbte Massen. Bei lläherer Untersuchung finden wir, daß sie mit torfartigem Material durchsetzt sind. Wir schließen, daß der Acker im Winter 1892 wohl mit Torfstreu bedüngt wurde. Die unterste Schicht hat eine lehmgelbe
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