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1. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 4

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
4 I. Fabeln, Märchen und belehrende „Nun gut!“ sprach die alte zu der kleinen, „du hast so schön geraten, so magst du der Katze die Schelle anhängen.“ „Ich?“ sprach die junge Maus, „nein, das kann ich doch nicht wagen!“ — „Und ich auch nicht, und ich auch nicht!“ riefen die andern. Schnell lief die ganze Versammlung aus einander. Die Katze aber geht noch ohne Schelle umher bis auf den heutigen Tag. Brandauer. 5. (6.) Drei Paare and einer. Du hast zwei Ohren und einen Mund; willst du's beklagen? Gar vieles sollst du hören und — wenig drauf sagen. Du hast zwei Augen und einen Mund; mach' dir's zu eigen! Gar manches sollst du sehen und — manches verschweigen. Du hast zwei Hände und einen Mund; lern' es ermessen! Zweie sind da zur Arbeit und — einer zum Essen. Rackert. 6. (16 a.) Der Wolf und das Lämmlein. Ein Wolf und ein Lämmlein kamen von ungefähr beide an einen Bach, um zu trinken. Der Wolf trank oben am Bache, das Lämmlein aber weiter unten. Da nun der Wolf des Lämmleins gewahr ward, lief er zu ihm und sprach: „Warum trübst du mir das Wasser, daß ich nicht trinken kann?" Das Lämmlein antwortete: „Wie kann ich dir das Wasser trüben? Trinkst du doch über mir und möchtest es mir wohl trüben." Der Wolf sprach: „Wie? Fluchst du mir noch dazu?" Das Lämmlein antwortete: „Ich fluche dir ja nicht." Der Wolf sprach: „Ja, dein Vater that mir vor sechs Mon- den auch ein solches." Das Lämmlein antwortete: „Bin ich doch dazumal noch gar nicht geboren gewesen; wie soll ich meines Vaters Schuld entgelten?" Der Wolf sprach: „So hast du mir aber meine Wiesen und Äcker abgenagt und verderbet." Das Lämmlein antwortete: „Wie ist das möglich? Hab' ich doch noch keine Zähne!" — „Ei," sprach der Wolf, „und wenn du gleich viel Ausreden hast, so sollst du doch heute nicht ungefressen bleiben." Also würgte er das unschuldige Lämmlein und fraß es. Luther. 7. Die gefährliche Brücke. 1. Ein guter, dummer Bauernknabe, den Junker Hans einst mit auf Reisen nahm, und der trotz seinem Herrn mit einer guten Gabe, recht dreist zu lügen, wiederkam, ging kurz nach der vollbrachten Reise mit seinem Vater über Land. Fritz, der im Gehn recht Zeit zum Lügen fand, log auf die unverschämt'ste Weise.
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