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1. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 104

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
104 Ii. Bilder aus der Natur streifen, ist leider weiter verbreitet und häufiger als unserer Wohlfahrt er- sprießlich ist. Sie bewohnt sonnige und womöglich zugleich feuchte, mit niederem Gestrüpp bestandene, an Schlupfwinkeln reiche Örtlichkeiten der Höhe wie der Tiefe, Heiden und Moore oft in bedenklicher Menge. Im März verläßt sie ihre Winterherberge und treibt sich von da an bis Anfang Oktober in einem kleinen Gebiete umher. Ein Nachttier wie alle ihre Verwandten, dabei die Sonnenwärme in hohem Grade liebend liegt sie am Tage schlummernd mehr oder minder verborgen auf einer und derselben Stelle, im Strahle der Sonne sich reckend, über jede Störung ihrer Behaglichkeit ingrimmig sich erbosend. In der Regel belehrt ein ärgerliches Zischen über ihr Vorhandensein; oft aber schnellt sie ohne diese Warnung den zum Bisse gehobenen Giftzahn auf den sich ihr Nahenden. Und wenn das von ihr ins Auge gefaßte Glied nicht wohl geschützt ist, so hat der giftige Tropfen seine verheerende Wirkung begonnen, bevor man noch den Feind entdeckt. Wer ihn zu würdigen weiß, betritt vorsichtig und nur mit festen Stiefeln bekleidet dessen Lteblingswohnsitze, achtet auf jedes Geräusch, sucht und arbeitet nicht mit den Händen auf dem Boden umher und bricht sich, wenn er das tückische Kriechtier entdeckt, die erste beste Rute vom nächsten Strauche. Ein Schlag, selbst von Kindeshand über den Rücken geführt, genügt, den Giftwurm zu fällen. Nur daß man sich nicht verleiten lasse, die scheinbar getötete Kreuzotter unvorsichtig aufzunehmen! Der vom Rumpfe getrennte Kopf beißt noch ebenso wütend und fast ebenso gefährlich wie die lebende Otter nach dem Feinde. Wer das Mißgeschick hat gebissen zu werden, säume nicht mit Gegenmitteln, zu denen namentlich sofortiges Aussaugen der Wunde gehört; jede Verzögerung kann den Tod herbeiführen. Die Kreuzotter nährt sich fast ausschließlich von Mäusen, die sie des Nachts erlauert, macht sich also in gewissem Grade nützlich; aber jeder andere Mäusefeind leistet mehr als sie; und ihr Giftzahn ist denn doch allzu gefährlich, als daß man ein Wort zu ihren Gunsten einlegen dürfte. Brehm. 120. (79.) Sommerfreude. 1. Geh aus, mein Herz, und suche Freud’ in dieser liehen Sommerzeit an deines Gottes Gaben! Schau’ an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben! 2. Die Bäume stehen voller Laub ; das Erdreich decket seinen Staub | mit einem grünen Kleide. Narcissen und die Tulipan’, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide. 3. Die Lerche schwingt sich in die Luft; das Täublein fliegt aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder.
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