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1. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 205

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
Sage und Geschichte. 20b wurden ihnen nach und nach fast unentbehrlich. Die kriegslustige Jugend der edlen deutschen Geschlechter diente gern im Römerheere, erhielt Ehren- zeichen und Beute und pries bei ihrer Rückkehr in die heimatlichen Wälder der Römer Freundlichkeit und gutes Leben. So geschah es, daß diese meinten, ihre Herrschaft über die gutmütigen Deutschen sei so sicher, daß sie nun an- fangen könnten, sie wie Besiegte zu behandeln. So that besonders der Statt- halter Varus. Er trieb Steuern ein und hielt Gericht nach römischer Weise. Aber mit Ingrimm sahen die Deutschen, wie sie nach fremden Ge- setzen von fremden Richtern in fremder Sprache verurteilt wurden. Sie sahen sich mit Rutenstreichen gezüchtigt; und solche entehrende Strafe hatten doch ihre Heerführer nicht einmal im Kriege verhängen dürfen. Sie sahen die Ihrigen von einem Fremden zum Tode verurteilt; und doch hatte sonst nur die Versammlung ihrer freien Männer das Todesurteil sprechen dürfen. Es war aber gut, daß sich mit der Römer Freundlichkeit und Freigebigkeit solcher Übermut verband. Unsere Vorväter wären sonst halbe Römer geworden, und deutsche Sprache und Art wäre verschwunden. Zum Heile der Deutschen kam es anders. — Unter den Cheruskern, einer deutschen Völkerschaft, die am Weser- strome ihre Wohnsitze hatte, lebte damals ein junger Fürst von schöner Ge- stalt, raschem Verstände, tapferem Arm und Herzen. Sein Name war Armin. Um die Kunst des Krieges zu erlernen, hatte er wie mancher andere deutsche Jüngling im römischen Heere gedient, und die Römer hatten den edlen Fürstensohn mit Ehren und Würden reich belohnt. Doch ihn konnte römisches Wesen nicht verführen, römische Gunst nicht verderben. Mit tiefem Unwillen sah er die Schmach seines Vaterlandes, und der Gedanke, dessen Retter zu werden, erfüllte seine Seele. Kein Römer ahnte sein Vorhaben. Hin und her in den Wäldern und Schluchten versammelte er die Häupter des Volks und schloß im geheimen mit ihnen einen Bund zur Vertreibung der Römer. Alles ward genau verabredet. Varus wurde durch falsche Vorspiegelungen verleitet, seine Heeresmacht zu zersplittern. Auf Bitten der Verschworenen sandte er einzelne Abteilungen da- und dorthin, bald zur Dämpfung angeblicher Empörung bald als Schutzwachen; dann lockte man ihn in das Land der Cherusker bis in die Gegend der Weser. Da lief die erdichtete Kunde ein, auch im Westen sei ein Aufstand ausge- brochen. Sogleich begab sich Varus mit seinem zahlreichen, wohlgerüsteten Heere auf den Marsch. Der Zug ging durch den Teutoburger Wald. Armin und die Verschworenen umgaben den ahnungslosen römischen Feldherrn, der sie für treue Bundesgenossen hielt. Nun beurlaubte sich ein Teil unter dem Vorgeben, Hilfstruppen heranziehen zu wollen. Bis zum letzten Augenblick begleitete Armin den Feind. Aber noch ein anderer Cheruskerfürst war in Varus' Umgebung. Ec hieß S e g e st und war Armins erbitterter Feinte weil Schule Carsten-Tv- Sonderschule (Hilfsschule) Hamburg-Mtona, Carsten-Rahder-Straße M ,r-Stresste
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