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1. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 244

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
244 Iv. Bilder aus der Erdkunde, hohen und breiten Erdwällen umgaben, in denen sich die Kugeln des Feindes verfangen sollten, so dass sie weniger Schaden anrichteten. Breite Wassergräben und kleine Vorburgen sollten die feindlichen Ge- schütze möglichst weit von der Stadt halten. Auf die Wälle führten auch die Bürger ihre Geschütze, um den Feind zu begrüfsen, sobald er sich der Stadt nahte. Nach Rocsbach. 253. (251.) Klaas Störtebeker und Göde Micheel. Klaas Störtebeker und Göde Micheel waren Seeräuber und trieben um das Jahr 1400 lange Zeit vor der Elbe ihr Wesen, so dass kein Schiff hinaus oder herein konnte, sie hätten es denn erst ausgeplündert. Die Hamburger konnten ihnen, so oft sie es auch versuchten, immer nicht beikommen. Endlich aber hat ein Blankeneser Fischer sie gefangen, als sie einmal auf der Elbe lagen. Er war ihr alter Bekannter und Kamerad gewesen, ward freundlich von ihnen aufgenommen und bat sie, sein Boot an ihr Schiff legen zu dürfen, weil das Wasser unruhig sei ; er wolle sich Essen kochen. Da es nun Nacht ward und sie meinten, er sei mit dem Essen beschäftigt, schmelzte er Blei und lötete ihnen das Steuerruder damit fest. Unbemerkt entfernte er sich dann und machte den Hamburgern davon Anzeige, die ihn bis an seinen Tod gut dafür verpflegen liessen. Drei Jachten machten sich sogleich von Hamburg auf und fuhren die Elbe hinunter. Am Morgen fielen sie über die Seeräuber her ; und da diese sich nicht rühren konnten, wurden sie nach tapferer Gegenwehr endlich alle gefangen. So brachte man sie, siebenzig an der Zahl, nach Hamburg, und alle wurden auf dem Grasbrook geköpft. Nach der Hinrichtung fragte der Senat den Scharfrichter, wie ihm dabei zu Mute gewesen sei. „0, gestrenge Herren,“ antwortete er, „mir war so wohl dabei, dass ich auch noch den ganzen hochweisen Senat hätte abthun mögen.“ Diese kecke Antwort aber musste er mit seinem Leben büfsen. Vergebens hatten die Hamburger in dem Schiffe nach grossen Schätzen gesucht. Da man nichts fand, verkaufte man es endlich an einen Zimmer- mann, es zu zerschlagen. Als der aber die Säge ansetzte, traf er gleich auf etwas Hartes, und bald schimmerte ihm das helle Metall entgegen. Er machte dem Senat Anzeige davon, und als man nun die Masten untersuchte, war der eine mit reinem Golde, der andere mit Silber und der dritte mit Kupfer angefüllt. Man belohnte den Zimmermann reich- lich und liess aus dem Golde eine Krone verfertigen, die um den Sankt- Katharinenturm herumreichte. Daraus haben später die Franzosen Du- katen geschlagen. Müllenhofl
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