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1. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 271

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
Sage und Geschichte. 271 Feinde vor. Feindliche Massen ziehen sich zurück; Geschütz wird erbeutet. Die Nachricht davon kommt zum Könige; er entblößt sein Haupt und dankt Gott für den Anfang des Sieges. Kroaten und feindliche Kürassiere, vom Kopf bis zum Fuß in dunkeln Rüstungen, stehen ihm gegenüber. „Greift sie an, die schwarzen Burschen!" spricht er zu den Seinen. Kühn dringt er vor und gerät zwischen die feindlichen Kürassiere; sein Pferd bekommt einen Pistolenschuß durch den Hals; ein zweiter Schuß zerschmettert seinen linken Arm. Er wendet um, um sich zurückzuziehen; in demselben Augenblicke er- hält er einen Schuß in den Rücken und fällt vom Pferde, das ihn noch eint Strecke in den Steigbügeln fortschleppt. Die Kunde, daß er schwer verwundet, daß er gefallen sei, entflammte die Seinen zu neuem Mute. Wie tapfer auch die Kaiserlichen fochten, die Schweden blieben doch Sieger. Der Sieg bei Lützen war teuer erkauft; aber Frieden — Frieden brachte er nicht. Noch 16 Jahre lang dauerte der Krieg mit seinen Drangsalen und Verwüstungen. Der Schwedenstein bei Lützen mit seiner einfachen Inschrift: „G. A. 1632" giebt die Stelle an, wo Gustav Adolf gefallen ist. Über ihm erhebt sich jetzt ein Denkmal, das ihm das dankbare Deutschland gesetzt hat. Weit herrlicher aber ist das andere Denkmal, das nicht aus Stein oder Eisen besteht. Es ist die Gustav Adolf-Stiftung. 200 Jahre nach dem Tode des Helden, der den Evangelischen ihren Glauben retten half, haben diese einen Verein gegründet, der schon vielen armen Glaubensbrüdern, die unter Katholiken wohnen und keine Geistlichen und Lehrer haben, Kirchen, Pfarr- und Schulhäuser gebaut und Seelsorger und Lehrer gegeben hat, damit sie Gottes Wort hören und lernen können und der evangelischen Kirche erhalten bleiben. Dem Schwedenkönig zu Ehren ist diese Stiftung Gustav Adolf-Verein benannt worden. Dmmar. 272. Eine Plünderungsscene aus dem dreißigjährigen Kriege. Der Sohn eines geplünderten Bauern berichtet: Das erste, was die Reiter thaten, denen ich den Weg zu meines Vaters Hofe zeigen mußte, war, daß sie ihre Pferde einstellten. Hernach hatte jeglicher seine besondere Arbeit zu verrichten; jede zeigte Untergang und Verderben an. Etliche fingen an zu metzgen, zu sieden und zu braten, daß es aussah, als sollte ein lustig Mahl gehalten werden; andere durchstürmten das Haus unten und oben. Wieder andere machten von Tuch, Kleidern und allerlei Hausrat große Päcke, als ob sie irgendwo einen Krempelmarkt anrichten wollten; was sie aber nicht mitzu- nehmen gedachten, wurde zerschlagen. Etliche durchstachen Heu und Stroh mit ihren Degen, als ob sie nicht Schafe und Schweine genug zu stechen gehabt hätten; etliche schütteten die Federn aus den Betten und füllten dafür Speck, dürr Fleisch und Gerät hinein; andere schlugen Öfen und Fenster
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