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1. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 362

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
362 V. Geistliche und kircheugeschichtliche Stoffe. empfangen. Das Volk glaubte, dass der Gott Thor, der Herr des Donners, bald die Verkündiger des neuen Glaubens mit seinem Hammer zer- schmettern werde, und mied ihre Nähe. Trotzdem war die Arbeit Ansgars und Autberts nicht vergebens. Sie fragten und suchten eifrig nach gefangenen Knaben, um sie zu kaufen und zum Dienste des Herrn zu erziehen, und gründeten die erste christliche Schule; selbst der König Harald übergab willig mehrere aus seinem Gefolge ihrem Unterrichte. Aber schon im folgenden Jahre (827) musste Harald wieder vor seinen Feinden weichen, und auch Ansgar zog mit seinen Genossen über die Eider nach einem Gute, das der Kaiser Ludwig ihm geschenkt hatte. Von hier aus verkündigten sie bald unter den heidnischen Dänen bald unter den christlichen Sachsen das Evangelium. Nachdem sie so zwei Jahre lang gewirkt hatten, ward Autbert durch Kränklichkeit gezwungen, in das Kloster, von dem sie ausgegangen waren, heimzukehren. Bald darauf wurde auch Ansgar von seinem Werke abberufen, da der Kaisei ihm eine Gesandtschaft nach Schweden übertrug, wo sich ein neues Feld zur Ausbreitung des Evangeliums öffnete. Nach seiner Bückkehr 831 ward er dann in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste um die Mission unter den nordischen Völkern von Ludwig dem Frommen zum Erzbischof von Hammaburg oder Hamburg ernannt, das zur Zeit Karls des Grossen an der Mündung der Alster gegründet war. Unermüdlich war er hier thätig, die schon gegründeten Gemeinden im Glauben zu stärken, durchzog predigend und taufend die nahegelegene Landschaft und erbaute Kirchen zu Bramstedt, Kellinghusen und anderen Orten. Die Gemeinden blühten auf und versprachen die beste Frucht, als sich von Norden her ein Sturm erhob, der alles zu vernichten drohte. Schon lange hatten die wilden Normannen unter ihren Seekönigen die Nordseeküsten mit Feuer und Schwert verwüstet, und jetzt (845) er- schien der König Horic (Erich) mit einer Raubflotte plötzlich vor Ham- burg. Die überraschten Einwohner flohen; Ansgar und seine Schüler retteten kaum ihr Leben; Hamburg wurde von Grund aus zerstört, und Kirche und Schule, die Ansgar daselbst gegründet hatte, gingen in Flammen auf. Ganz Sachsenland ward mit Schrecken erfüllt, und die christlichen Gemeinden zerstreuten sich. In dieser Not fanden Ansgar und seine Gefährten in Ramelsloh, dem Landgute einer frommen Edelfrau im Lüneburgischen, eine sichere Zufluchtsstätte. Hier sammelte er all- mählich seine Mitarbeiter und nahm bald mit neuer Zuversicht sein Werk wieder auf. Vorzüglich lag es ihm am Herzen, den König Horic, den Urheber alles Unheils, für das Christentum zu gewinnen. Im Jahre 850 erschien Ansgar als kaiserlicher Gesandter am Hofe des heid- nischen Königs und wusste bald durch Worte und Thaten jeden Hass
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