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1. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 388

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
388 V. Geistliche und kirchengeschichtliche Stoffe. In einer Hütte wohnt eine arme Frau, die schwer krank ist. Keiner pflegt sie, und keiner speist ihre Seele, und sie ist ganz verzagt. Da kommt jemand zu ihr, etwa die Nachbarin, die bringt ihr stärkende Nahrung und Arzenei. Sie setzt sich an ihr Bett, spricht ihr Trost ein, betet mit ihr, thut es alle Tage, und die kranke Frau gesundet an Leib und Seele; denn der Herr Christus hat ihr eine Freundin geschickt. Diese Freundin treibt innere Mission. Dort ist ein anderes Haus, — du kennst es schon — wo Armut und bittere Not und dazu noch Unfriede zwischen Mann und Frau, zwischen Eltern und Kindern herrschen. In das Haus geht einer, der Pastor oder ein anderer, und lehrt Eltern und Kinder die Gebote Gottes und ermahnt sie in Ernst und Liebe und bringt die Kinder in die Schule und schafft dem Manne Arbeit und lehrt ihn, wie er's anfangen soll, um an seinem Verdienste zu sparen. Er bleibt manchmal eine Abendstunde bei ihnen, wenn der Mann von der Arbeit kommt, und spricht mit allen ein freundlich Wort, daß sie wieder Freude bekommen an einander, daß ins Haus Friede einkehrt, daß sie wieder in die Kirche gehen und zum heiligen Abendmahle. So wird aus der Stätte des Unfriedens ein gesegnetes Christenhaus — und das thut die innere Mission. Willst du noch mehr hören? Hier laufen Bettelkinder umher, die im Elend umkommen, dort andere, die in Gottlosigkeit versunken sind, und nie- mand hilft ihnen. Die Christenliebe aber sammelt die Unglücklichen und baut ihnen Häuser und erzieht sie in Gottesfurcht und pflanzt das Evangelium unterste, daß sie zu neuen Menschen werden. Das ist die innere Mission. Zahlreich sind die Werke der innern Mission. Wollte man eine Über- sicht auch nur der bedeutendsten Anstalten christlicher Liebesthätigkeit geben, so müßte man ganze Bogen füllen. Die innere Mission leistet Hilfsarbeit für die Familie, für die Kirche und für den Staat. In den Krippen und Kleinkinderschulen werden noch nicht schulpflichtige Kinder erzogen; die Arbeitsschulen beschäftigen Schüler in schulfreier Zeit und bewahren sie vor Müßiggang; die Lehrlingsheime, Jünglingsvereine, Marthastifte nehmen sich der erwachsenen Jugend an: Trinkerasyle suchen den Branntweinsäufer abzubringen von seinem bösen Wege. Stadtmissionare suchen einzelne Familien auf, um leibliche und geistliche Not zu lindern; die Sonntagsschulen, Vereine für Sonntagsheiligung, für Bibelverbreitung, die Gustav Adolf-Vereine u. a. dienen der Kirche. Täglich neu und täglich groß ist die Arbeit an Gefangenen, Waisen, Verwahrlosten, Kranken und Armen. Kein Christ, kein Mensch, der die Brüder liebt, darf sich diesen Ltebes- werken entziehen. Hilfst du deinen armen, unglücklichen Brüdern und Schwestern in heiliger Liebe aus ihrer Not, dann treibst du wahrhaftigen Gottesdienst, d. h. 'innere Mission. Aus der Ev. Kirchenmung.
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