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1. Themata zu deutschen Ausarbeitungen für reifere Gymnasial-Schüler - S. 64

1872 - Leipzig : Engelmann
— 64 — nacht kommen sie hervor und stellen sich wieder in Schlachtreihe und begin- nen, um ihren Führer geschaart, nach ihrer Heimath zu ziehen, die sie jedoch niemals erreichen, und allemal beim Hahnenschrei werden sie wieder in den Berg aufgenommen. Eine andere Gestalt der Walhalla- und Wodans-Sage, dießmal auf die Fremden übergetragen. Vii. Zu vergleichen: 1. Der Knabe und die Jungfrau von Arndt (bei Wolff poet. Hausschatz p. 525). 2. Junker Rechberger von Nh land. 3. Leonore von Bürger. 1. In den drei Gedichten werden Menschen von Dämonen, in deren Gewalt sie sich begeben, getödtet: bei Bürger und Arndt (welcher jenen nachahmt) wird das Opfer von dem Dämon aus Liebe getödtet. Die Dä- monen aber sind verschiedener Art: Elfen, Geister von Verstorbenen, der Tod, sogar der Teufel. 2. In Arndts Gedichte bringt ein junger Mensch alle Nächte im Walde unter freiem Himmel zu, wobei seine Gesundheit sichtbar schwindet. Er buhlt aber dort mit einer Nixe, welche die Eigenschaften einer Nymphe oder auch einer Diana hat. Ihn verlangte zuletzt nach ehelicher Ver- einigung: da beschreibt ihm die Nixe ihr Wesen, ihre Besitzungen und ihre Behausung, ähnlich wie der schwarze Ritter bei Bürger die seinigen. Die Vereinigung geschieht endlich in der Art, daß die Jungfrau den Knaben zu einem Strome hinführt, dessen Wellen sich aufthun und den Knaben verschlingen. 3. Junker Rechberger, ein Raubritter, übernachtet in einer Kirche, und bricht nach Mitternacht auf, um einem Kaufzug aufzulauern. Auf der Bahre, wo er gesessen hat, läßt er die Handschuhe liegen, und schickt erst seinen Knecht zurück, sie zu holen, dann kommt er selbst und ringt mit dem Teufel, welcher sich dieselben angeeignet hat. Gutwillig läßt er sodann die Handschuhe dem Teufel auf ein Jahr im Versatz. Sodann begegnet ihm des Nachts in dem Walde ein schwarzer Zug vermummter Reiter, und hinterdrein wird ein lediger Rappe geführt. Das ist der Zug des Teufels, und der Rappe ist bestimmt, nach Jahresfrist den Rechberger zu holen. Das geschieht auch, trotzdem daß Rechberger inzwischen in ein Kloster gegangen ist, seine Sünden zu büßen. Nach Jahresfrist, am selbigen Tage, kommt in das Kloster ein schwarzes Roß, welches den Junker auf das Herz schlägt, daß er todt hinfällt. Und an seinem Grabe erscheint um Mitter- nacht ein schwarzer Reiter mit einem Rappen und den Handschuhen, die am Sattel hängen. Der Reiter steigt ab, der Junker, aus seinem Grabe empor- tauchend, steigt auf, und verschwindet mit dem Roß, wie weiland Diete- rich von Bern. 4. Die Leonore versündigt sich an Gott in ihrem rasenden Schmerz, verzweifelt an Gottes Güte und wirft ihre dereinstige Seligkeit weg. Da erscheint des Nachts ein schwarzer Reiter, in Gestalt ihres Wilhelm, aus einem schwarzen Roß, um sie zu holen, die ohne Bekehrung sich zu Tode rasen wird in ihrem verzweifelten Schmerz. Der Reiter entführt sie weit
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