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1. Deutsche Dichtung in der Neuzeit - S. 23

1916 - Trier : Lintz
23 Das vberwind die Arbeit füglich. Das es die Leut muß überbringen Die Arbeit hat die Berg durchgraben Vnd die leut vber flüß muß dragen Vnd das Thal inn die höh erhaben *), Vnd sich mit Rudern lassen schlagen, Hats Land mitt Stätten wonhaft gmacht Das es die Schiff so gschmind muß füren, 55 50 Vnd dieströmzwischendamm gebracht, Als die vögel der öuft2) thut rüren. Hat Schis gebaut, das Mer zuzwingen, b) Die Zürcher kommen in den Rhein. A. a. £>., S. 9. Da frewten sich die Reysgeferten, Als sie den Rein da rauschen hörten, Vnd wünschten auff ein newes Glück, Das Glücklich sie der Rein fortschick, 5 Vnd grüßten jhn da mit Trommeten: „Nun Han wir deiner hilff von nöten. O Rein, mit deynem hellen fluß Dien du vns nun zur fürdernuß! Las vns genisen deyner Gunst, 10 Dieweil du doch entspringst bey vns, Am Vogelberg, bey den Luchtmannen3), Im Rheintzierlandz, von alten anen, Vnd wir dein Thal, dadurch du rinnst, Mit bawfeld zirn, dem schönsten dienst. 15 Schalt diß Wagschislein nach begeren, Wir wöllen dir es doch verehren. Leyt es gen Straßburg, deine zird, Darfür du gern lauffst mit begird, Weyl es dein Stroni ziert und ergetzt, 20 Gleich wie ein Gstein im Ring versetzt." Der Rein möcht dis kaum hören auß. Da wund') er vmb das schiff sich kraus, Macht vmb die Rüder ein weit Rad, Vnd schlug mit sreuden auß gestad, 25 Vnd ließ ein rauschend Stimm da hören, Drauß man möcht dise wort erklären: „Frisch dran, jr liebe Eydgenossen," Sprach er, „frisch dran, seitvnuerdrossen. Also folgt eweren Vorfaren, 30 Die diß thaten vor hundert jaren8). Also muß man hie Rhum erjagen, Wann man den Alten will nachschlagen. Bon ewerer Vorfaren wegen Seit jr mir willkumm hie zugegen. 35 Jr sucht die alt Gerechtigkeit, Die ewer Alten Han bereit; Dieselbig will ich euch gern gönnen, Wie es die Alten Han gewonnen. Ich weiß, ich werd noch offtmals sehen Solchsvon ewernnachkommnengschehen. 40 Also erhält man nachbarschafft, Dann je") der Schweitzer eygenschafft Ist Nachbaurliche freuntlichkeit Vnd inn der Not standhafftigkeit. Ich hab vil ehrlich leut und Schützen, 45 Die auf mich iun Schiff thäten sitzen, Geleit gen Straßburg auff das schiessen, Dafür mit freüden ich thu flisen; Aber keyne hab ich geleit Noch heut des tags mitt solcher freud. 50 Fahr fort, fahr fort, laßt euch nichts schrecken Vnd thut die lenden daran strecken! Die Arbeit trägt darvon den Sig Vnd macht, das man hoch daher flig Mit Fama, der Rumgöttin herlich; 55 Dan was geschicht schwärlich8), das würd ehrlich. Mit solchen leuten soll man schiffen Durch die Mörwirbeln und Mördisen, Mit solchen forcht man kein Meerwunder Vnd kein Wetter, wie sehr es tunder 60 Mit solchen dörfft man sich vermessen, Das einen fremde fisch nicht fressen; Dann dise alles vberstreitten8) Durch jr vnuerdrossen arbeyten. Mit disen Knaben solle einer 65 Werden des Jasons Schifsartgmehner'°) Inn die Insul zum Gulden Wjder; Da müßt er, das er käm Herwider. !) erhoben. — 2) „der Luft" ist Nom. Sing. Mast. — 3) der Mittelrhein ent- springt an dem zur Gotthardgrnppe gehörigen Lukmanier. — Z Rhätien. — a) wand. — 6) 1456 fand die erste Fahrt der Zürcher mit dem warmen Hirsebrei nach Straßburg statt. — * 6 7) immer. — 8) mit Mühe. — 9) überwinden. — 10) Schifsahrtgenosse.
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