1916 -
Trier
: Lintz
- Autor: Genniges, E., Buschmann, Johannes
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): Jungen
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7. Ich bin ein deutsches Mädchen!
Mein gutes, edles, stolzes Herz
Schlägt laut empor
Beim süßen Namen Vaterland!
8. So schlägt mir's einst beim Namen
Des Jünglings nur, der, stolz wie ich
Aufs Vaterland,
Gut, edel ist, ein Deutscher ist!
18. Dem Erlöser.
(1751.)
A. a. O-, S. 67.
1. Der Seraph stammelt, und die Unendlichkeit
Bebt durch den Umkreis ihrer Gefilde nach
Dein hohes Lob, o Sohn! Wer bin ich,
Daß ich mich auch in die Jubel dränge?
2. Vom Staube Staub! Doch wohnt ein Unsterblicker
Von hoher Abkunft in den Verwesungen
Und denkt Gedanken, daß Entzückung
Durch die erschütterte Nerve schauert.
3. Auch du wirst einmal mehr wie Verwesung sein,
Der Seele Schatten, Hütte, von Erd' erbaut,
Und andrer Schauer Trunkenheiten
Werden dich dort, wo du schlummerst, wecken.
4. Der Leben Schauplatz, Feld, wo wir schlummerten,
Wo Adams Enkel wird, was sein Vater war,
Als er sich jetzt der Schöpfung Armen
Jauchzend entriß und ein Leben dastand,
5. O Feld, vom Aufgang bis, wo sie untergeht,
Der Sonnen letzte, heiliger Toter voll,
Wann seh' ich dich? Wann weint mein Auge
Unter den Tausendmaltausend Tränen?
6. Des Schlafes Stunden oder Jahrhunderte,
Fließt schnell vorüber, fließt, daß ich aufersteh'!
Allein sie säumen, und ich bin noch
Diesseit am Grabe! O helle Stunde,
7. Der Ruh' Gespielin, Stunde des Todes, komm!
O du Gefilde, wo der Unsterblichkeit
Dies Leben reift, noch nie besuchter
Acker für ewige Saat, wo bist du?
8. Löß mich dort hingehn, daß ich die Stätte seh'.
Mit hingesenktem, trunkenen Blick sie seh',
Der Ernte Blumen drüber streue,
Unter die Blumen mich leg' und sterbe.
9. Wunsch großer Aussicht, aber nur Glücklichen!
Wenn du, die süße Stunde der Seligkeit,
Da wir dich wünschen, kämst, wer gliche
Dem, der alsdann mit dem Tode ränge?
10. Dann mischt' ich kühner unter den Throngesang
Des Menschen Stimme, sänge dann heiliger,
Den meine Seele liebt, den besten
Aller Gebornen, den Sohn des Vaters.